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DAX aktuell überbewertet? – Der ATX als günstigere Alternative zum DAX

Der DAX erreichte in den letzten Tagen mehrere Allzeithochs – heutiger (14.05.2013) hat er zum ersten Mal in der Geschichte die 8300-er Marke übersprungen – für Charttechniker sicher ein Freudentag.

Klar, der DAX ist ein Pervormance Index und würde man die Dividenden herausrechnen, wäre der Kursindex des DAX noch ca. 20 % von seinem Allzeithoch entfernt. Weiters meinen wir, dass der DAX noch nicht überbewertet ist (an dieser Stelle erläutern wir unsere Einschätzung genauer), aber wir glauben, dass es günstigere und somit Alternativen mit mehr Rendite gibt.

Der global nicht beachtete österreichische Aktien Index (ATX) ist noch weit von seinem Allzeithoch entfernt. Im Juli 2007 stand der ATX bei über 5.000 Punkten, zurzeit notiert er bei ca. 2.400 Punkten, obwohl im Jahr 2012 auch Kursgewinne von fast 30 % zu verzeichnen waren. Der Abschlag zum Höchststand beträgt daher noch ca. 50 % – das ist um 2,5-mal mehr, als der Abschlag des DAX-Kursindex zu seinem Höchststand (20 %).

Die österreichische Wirtschaft ist sicher nicht schlechter aufgestellt als die deutsche. Österreich konnte 2012 ein reales BIP Wachstum von 0,8 % verzeichnen. Deutschland lag mit 0,7 % knapp dahinter. Auch bei den Arbeitslosenstatistiken liegt Österreich vorne. Warum also diese drastischen Bewertungsunterschiede?

Warum hinkt der ATX dem DAX so weit hinterher?

Aus unserer Sicht gibt es dafür 3 Hauptgründe:

  1. Kleiner Markt – Wenn schon Europa, dann Deutschland
  2. ATX extrem Banken- und Immobilien-lastig
  3. Viel in CEE-Ländern investiert

Auf diese 3 Gründe wollen wir nun im Näheren eingehen:

Kleiner Markt

Als Österreicher im Ausland bekommt man auf die Aussage „I am from Austria“ generell die Antwort „Oh nice, all the kangaroos“ und so ist es auch an der Börse nicht verwunderlich, wenn man Österreich global einfach nicht wahrnimmt.

Viele Investoren denken sich mit Sicherheit „Wenn schon Europa, dann Deutschland“. Deutschland ist bekannt für gute Produkte und gute „deutsche“ Qualität. Und natürlich ist Deutschland nicht zuletzt wegen seiner 10-fachen Größe bekannter als Österreich.

Wenn die Börsen allerdings weiter steigen, und Deutschland dann doch irgendwann überbewertet ist, wird man irgendwann auch auf das kleine, verschlafene Österreich aufmerksam werden.

ATX mit über 30 % Banken und Versicherungen

Der ATX ist ein sehr bankenlastiger Index und diese wurden natürlich in der Bankenkrise besonders stark mitgenommen. Die Erste Bank Group zum Beispiel hat alleine einen Anteil von über 20 % am ATX. Ebenso ist der Immobiliensektor mit über 10 % am ATX überproportional groß.

Unternehmen im ATX sind stark in Osteuropa engagiert

In den CEE-Ländern (Central and Eastern Europe) ist Österreich sehr aktiv. Die Erste Bank Group ist in fast allen osteuropäischen Ländern vertreten und in vielen sogar Marktführer. Ebenso die Immofinanz Group – das größte Immo-Unternehmen im ATX.

Viele Investoren scheuen jedoch das Investment in CEE-Länder bzw. in Unternehmen die dort aktiv sind. Obwohl mittelfristig das BIP-Wachstum höher ausfallen wird und die Staatsverschuldung der einzelnen Staaten bedeutend geringer ausfällt. Dieser Nachteil wird sich – unserer Meinung nach – mit der Zeit als Vorteil entpuppen.

Fazit für den Kleinanleger

Der DAX ist mit über 8.300 Punkten nicht überbewertet. Weiters sind Aktien sowieso für Jedermann ein Muss.

Jedoch gibt es neben Deutschland andere Länder, die sich wirtschaftlich vernünftig präsentieren können und deren  Kapital- und Finanzmärkte günstiger bewertet sind. Warum also nicht z.B. auf den ATX setzen, der mit einem KGV von 10 (langfristiger Durchschnitt bei 15) noch großes Aufwärtspotential hat.

Hier beschreiben wir, wie wir kürzlich mittels eines ETF’s in den ATX investiert haben:

Wir kaufen einen Fonds – Indexfonds Österreich – iShares ATX

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