Finanztransaktionssteuer und die Bedeutung für den Kleinanleger

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Finanztransaktionssteuer und die Bedeutung für den Kleinanleger

Derzeit wird intensiv über eine europaweite Finanztransaktionssteuer diskutiert. Voraussichtlich wird diese Steuer mittels einer verstärkten Zusammenarbeit in 11 EU-Staaten ­– darunter Deutschland, Frankreich und Österreich – eingeführt werden.

Diese Steuer wird voraussichtlich 0,1 % – also ein Promille – auf Aktien & Co betragen. Wenn Sie also ein typisches „Kleinanlegergeschäft“ tätigen und für 1.000 €  Aktien kaufen, werden sowohl beim Kauf, als auch beim Verkauf je ein Euro an Finanztransaktionssteuer fällig.

Für Derivate – die typischerweise mit einem Hebel gehandelt werden – wird diese noch weniger betragen und zwar nur 0,01 % der Anlagesumme. Zusammen soll diese Steuer Einnahmen für alle 11 EU Staaten zusammen von rund 35 Milliarden Euro jährlich generieren.

Was besteuert die Finanztransaktionssteuer?

Die Finanztransaktionssteuer wird nicht auf Kapitalerträge eingehoben, sondern auf den Kauf und Verkauf von z.B. Aktien. Also nicht die Gewinne, sondern die Gesamtsumme der Transaktionen werden besteuert.

Wie Sie aus dem Beispiel oben sehen, ist die FTS für Kleinanleger vernachlässigbar. Große Institutionelle Anleger mit vielen Käufen und Verkäufen (sog. Trades) hätten dadurch größere Nachteile. So ist es wieder einmal besser ein Kleinanleger zu sein 😉 Da man allerdings als Kleinanleger, wenn man Fondsanteile besitzt, sozusagen auch zu einem Großinvestor wird, der ev. viele Trades durchführt, kann hier die Finanztransaktionssteuer etwas stärker zuschlagen.  Unser Leser Uran, hat uns darauf aufmerksam gemacht. Um mehr über seinen Einwand und unsere Antwort zu erfahren, lesen Sie bitte die Kommentare unterhalb.

Warum wird die Finanztransaktionssteuer eingeführt?

Die FTS leitet sich von der sog. Tobin-Tax ab. Laut Tobin sollte so eine Finanztransaktionssteuer nicht primär den Zweck haben Einnahmen zu erzeugen, sondern viel mehr zu einer „Glättung“ der Märkte führen.

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Wenn Transaktionen besteuert werden, meinte Tobin, dann kaufen und verkaufen Investoren nicht so häufig, und es kommt zu keinem so ausgeprägten „Auf und Ab“ an den Finanzmärkten.

Ob das auch ein Nebeneffekt sein wird, wird die Zukunft zeigen. Primär wird die Finanztransaktionssteuer als Einnahmenbeschaffung eingeführt. Außerdem soll der Bürger den Eindruck haben, dass auch die großen Banken und Investoren, die die Krise verursacht haben, zur Kasse gebeten werden.

Der Kleinanleger an sich, braucht sich allerdings über die Finanztransaktionssteuer keine Sorgen machen, denn diese Beträgt je Trade weit weniger, als die Kauf- und Verkaufsspesen, die an den Broker gezahlt werden müssen.

An dieser Stelle wollen wir jetzt allerdings nicht über Sinn oder Unsinn einer Finanztransaktionssteuer diskutieren. Wenn Sie Ihre Meinung kundtun wollen, sind Sie gerne eingeladen mit einem Kommentar diese Diskussion ins Laufen zu bringen!

Zu guter Letzt wollen wir Ihnen dieses Video über die Finanztransaktionssteuer nicht vorenthalten. Achtung: Es enthält möglicherweise Spuren von Sarkasmus.

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