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Staatliche Prämie für Sparer?

Sparen soll sich wieder lohnen. Der baden-württembergische Sparkassenpräsident Schneider forderte kürzlich eine staatliche Prämie für Sparer, die unter der aktuellen Niedrigzinsphase leiden.

Schneider forderte die Politik auf, für Sparer angesichts der niedrigen Zinsen ein Anreizsystem zu schaffen. Da auch der Staat von den niedrigen Zinsen profitiere, könne er einen Teil davon zurückgeben. Dabei bezog er sich auf das alte Modell des Prämiensparens.

Das klassische Prämiensparen der Fünfziger und Sechziger

Früher konnten Sparer bis zu 800 Mark im Jahr zurücklegen und erhielten nach sieben Jahren vom Staat eine Prämie. So wie sie heute zum Beispiel bei Riester-Verträgen unter gewissen Bedingungen gezahlt wird. Ein ähnliches Modell forderte Schneider auch für normale Sparkonten in der heutigen Zeit.

Es sei beispielsweise denkbar, dass in einen Prämien-Sparvertrag bis zu 100 Euro monatlich eingezahlt werden könnten. Nach sieben Jahren erhielte der Sparer 8.400 Euro zuzüglich Zinsen und einer staatlichen Prämie von fünf Prozent der Sparsumme, also 420 Euro. Der Staat müsse etwas tun, um die Sparkultur bei den aktuell niedrigen Zinsen zu fördern.

Der Fiskus als größter Gewinner der Niedrigzinsphase

Als Begründung nannte Schneider das Argument, dass der größte Gewinner der niedrigen Zinsen der Fiskus sei. Wenn 20 Millionen Sparer dieses Angebot in Anspruch nähmen, würde das den Staat jährlich eine Milliarde Euro kosten.

Zwar habe die Sparneigung der Deutschen durch die niedrigen Zinsen noch nicht gelitten, aber ob das so bleibt, sei fraglich. Dabei kritisierte Schneider auch die Geldpolitik der EZB: “Die Nebenwirkungen der Niedrigzinspolitik werden heillos unterschätzt.” Sie träfen nicht nur Sparkassen und Banken, sondern auch Bausparkassen und Versicherungen.

Das klassische Prämiensparen wurde verlängert

Das von Schneider angeregte staatliche Prämiensparen erfreute sich früher großer Beliebtheit. Damals gab es einen Run auf die Bankschalter. Allerdings sparten viele Anleger nicht mehr als zuvor, sondern tauschten einen Anteil ihrer Bankguthaben in die prämienbegünstigte Sparform.

War das staatlich geförderte Prämiensparen zunächst nur für eine Übergangszeit bis 1963 geplant, wurde es von der Politik wegen seiner großen Popularität letztendlich bis Anfang der achtziger Jahre verlängert.

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