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Was ist der S-DAX?

Der S-DAX ist ein Aktienindex, der die Wertentwicklung von Small Caps in Deutschland abbildet. Er wird börsentäglich von der Deutsche Börse AG berechnet und veröffentlicht. Der S-DAX stellt neben DAX und M-DAX den dritten an der Marktkapitalisierung des Streubesitzes und an dem Börsenumsatz orientierten deutschen Aktienindex dar. Er wurde zum 21. Juni 1999 als letzter der drei Indizes eingeführt. Die Basisbewertung des S-DAX erfolgte dabei wie beim DAX und M-DAX auf den Stichtag 31.12.1987 bezogen mit einem Ausgangswert von jeweils 1000 Punkten. Dieser überall gleiche Ausgangsbasis erleichtert eine vergleichende Beurteilung der Indexentwicklung.

S-DAX: Die nächsten 50 nach dem M-DAX

In den S-DAX werden die 50 nächstgrößeren auf die M-DAX-Unternehmen folgenden börsennotierten Werte aufgenommen. Bis Mitte 2002 umfasste der Index die 100 bedeutendsten Small Caps. Im Rahmen einer Neukonzeption wurde die Zahl der Index-Unternehmen auf 50 reduziert. Größenkriterien sind dabei – wie zuvor genannt – die Marktkapitalisierung des Streubesitzes und der Börsenumsatz. Dabei kommt die sogenannte 110/110-Regel zur Anwendung: in den Index können Unternehmen aufgenommen werden, die hinsichtlich beider Kriterien jeweils zu den 110 größten gehören. Dabei erfolgt eine Berücksichtigung nach der Größenreihenfolge. Der S-DAX wird vierteljährlich Anfang März, Juni, September und Dezember überprüft und bei Bedarf angepasst. Sobald eines der beiden Kriterien länger oder stärker verfehlt wird, droht der Index-Ausschluss. Für die Berücksichtigung kommen grundsätzlich nur Small Caps im Prime Standard in Frage. Dabei handelt es sich um ein Börsensegment mit besonderen Transparenz-Anforderungen.

Wie der DAX und der M-DAX wird auch der S-DAX als Kursindex und als Performanceindex berechnet und ausgewiesen. Der Kursindex ist das gewichtete arithmetische Mittel der Einzelkurse und gibt die durchschnittliche Kursentwicklung dieses Marktsegments wieder. Der Performanceindex bezieht dagegen auch zwischenzeitliche Dividendenausschüttungen, deren Wiederanlage unterstellt wird, mit ein. Er ist damit eher ein Indikator für den Anlageerfolg. Bei der Publikation steht – analog zu DAX und M-DAX – der Performanceindex im Vordergrund.

Die Zusammensetzung des S-DAX ist deutlich heterogener und von einer größeren Wechsel-Dynamik geprägt als die beiden anderen Indizes. Das Branchenspektrum ist insgesamt breiter und differenzierter. Stand September 2015 waren die fünf größten S-DAX-Unternehmen Grenkeleasing (Leasing), alstria office Reit (Immobilien), Rational (Industrie), Ströer Media (Außenwerbung), und TLG Immobilien (Immobilien) mit einem Gesamtgewicht von rund einem Viertel im Index.

Indexfonds auf S-DAX: risikobehaftetes Investment

Es gibt inzwischen auch einen börsengehandelten Indexfonds, der sich auf den SDAX bezieht: den ComStage SDAX® TR UCITS ETF (WKN: ETF005 / ISIN: LU0603942888). Damit können Anleger breit gestreut in deutsche Small Caps investieren, das Papier ist mit einer jährlichen Verwaltungsgebühr von 0,7 Prozent für einen Indexfonds allerdings vergleichsweise teuer. Die von namhaften Finanztheoretikern aufgestellte These, dass Small Caps überdurchschnittliche Renditechancen bieten, ist nicht unumstritten. Auf jeden Fall handelt es sich um ein eher riskantes Investment, das sich daher für sicherheitsorientierte Anleger weniger eignet.

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