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Was ist die Einlagenfazilität der EZB?

Die Einlagenfazilität ist das Sparbuch der Banken. Und zwar nicht jenes, das Ihnen und uns angeboten bzw. verkauft wird, sondern jenes, welches sie von der Zentralbank – im europäischen Raum ist das die Europäische Zentralbank (EZB) – angeboten bekommen.

Dort können Banken überschüssiges Geld anlegen und bekommen dafür den Einlagenzinssatz oder im Bänkerjargon die Einlagenfazilität gutgeschrieben.

Dieser Zinssatz beträgt aktuell 0 % – klingt komisch, ist aber so. Somit könnte man mit „geteiltes Leid ist halbes Leid“ argumentieren, da Banken zurzeit auch keine hohen Zinsen auf ihr Erspartes bekommen.

Dieses können wir aber gleich zwei Mal verneinen, da wir das Sprichwort als suboptimal empfinden und Banken auch nicht ihr eigenes Erspartes bei der EZB parken, sondern eigentlich von der EZB geborgtes Geld wieder in den Tresoren – bzw. elektronischen Konten – der EZB veranlagen.

Das klingt pervers? In gewisser Hinsicht ist es das auch. Die Einlagenfazilität hat auch den Namen Angstbarometer, der unserer Meinung nach perfekt stimmt. Banken in Europa  haben im Zuge der „Dreijahrestender“ mit gut einer halben Billion Euro (kein Tippfehler!) Liquidität zu 1 % p.a. eingedeckt und parken diese nun (zum Teil) um 0 % p.a.

Das klingt stark nach wirtschaftlichen Harakiri? So schlimm ist es auch wieder nicht – Banken trauen sich untereinander einfach nicht mehr so sehr wie früher. Keiner weiß so genau, welche Risiken in den Bilanzen der Banken schlummern und wann diese zum Leben erwachen und die Bank in den Abgrund treiben.

Wenn Banken anderen Banken keine Kredite vergeben wollen, stellt sich natürlich die Frage, warum Sie als Privatperson einer Bank einen Kredit geben sollen. Das tut jeder Sparer nämlich, wenn er spart. Auf diesen Aspekt haben wir anlässlich der mittlerweile wieder ins Vergessen geratenen Zypern-Krise hingewiesen.

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