Wie gestern an dieser Stelle bereits beschrieben, werden die Menschen, die Konten bei zypriotischen Banken haben, eine Sonderabgabe von 9,9 % für Guthaben über 100.000 € bzw. 6,75 % auf Guthaben unter 100.000 € zahlen müssen. Aus diesem Grund hat die zypriotische Nationalbank beschlossen “vorläufig und bis auf weiteres” sämtliche Transaktionen wie Auszahlungen oder Überweisungen zu unterbinden.
Um die EU-Hilfskredite zu bekommen, muss Zypern nämlich über 5 Mrd. € selbst aufbringen. Diese 5 Mrd. sollen durch dieses „Sonderabgabe“ bzw. Enteignung eingesammelt werden. Zum Vergleich: Zypern hat 1,1 Millionen Einwohner und muss über 5 Mrd. Euro aufbringen. Auf Österreich umgelegt wären das gesamt fast 50 Milliarden und auf Deutschland hochgerechnet, gesamt 500 Milliarden €. Also auf alle Fälle kein Pappenstiel.
Um nun die zypriotischen Kleinsparer nicht so stark zu treffen, ist ein Freibetrag von 20.000 € im Gespräch. Die Mindereinnahmen die dadurch entstehen, sollen die Reichen ausgleichen, deren Enteignungsanteil auf über 12 % anwachsen soll.
Kleinanleger Meinung
Der Tabubruch, Menschen wirklich und zwar nicht schleichend, wie durch die Financial Repression, sondern durch harten Schnitt, zu enteignen, sorgt sicher nicht für nachhaltiges Vertrauen in den EU Banken-Sektor. Und obwohl Zypern, mit 0,2 % des BIPs der Eurozone, gerade lächerlich klein ist, kann es natürlich auch nicht sein, dass mit EU-Krediten, russisches und britisches Schwarzgeld gerettet wird. Wie Sie sehen, kritisieren wir viel herum, ohne tatsächlich Lösungen anzubieten.
Dass Zypern, wenn es schon Hilfe von der EU bekommt, im Gegenzug seine Gesetze ändern muss, damit Steuerhinterziehung und Steuerbetrug mittels zypriotischen Tochterfirmen zumindest schwerer gemacht wird, halten wir allerdings für sinnvoll.
Also befinden wir uns hier in einem Dilemma. Wir wollen kein russisches und britisches Schwarzgeld retten, aber auch keine Bankkunden enteignen. Es wird dann wohl wahrscheinlich auf diese oben angesprochene Freibetragslösung zulaufen. Das ist somit ein schlechter Kompromiss, der im Großen und Ganzen wohl das kleinere Übel darstellt.
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