Was bedeutet Basiswert beim Derivategeschäft?

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Was bedeutet Basiswert beim Derivategeschäft?

Die Geschichte der Derivate lässt sich weit bis in das 19. Jahrhundert hinein zurückverfolgen, eine der auch heute noch bedeutendsten Terminbörsen – die Chicago Board of Trade – wurde 1848 gegründet. Seit diesem Zeitpunkt werden Derivate zu Absicherungs– (Hedging-) oder auch spekulativen Zwecken gehandelt. Waren es ursprünglich landwirtschaftliche Produkte oder auch Rohstoffe, so sind mit der Zeit viele weitere Optionen und Futures hinzugekommen. Eine Option oder ein Future ist immer ein Derivat (=ein abgeleitetes Wertpapier) auf eine wertbestimmende Grundlage, die Basiswert genannt wird. Dieser Basiswert erfüllt verschiedene Funktionen:

1. Der Basiswert beschreibt die Investment-Idee und ist kursbestimmendes Merkmal

Der Kurs des Derivates bewegt sich – oft mit einem Hebel verstärkt – mit einer sehr großen Orientierung an dem jeweils zugrundeliegenden Wert. Ein CFD als Recht auf die Kursveränderung erhält seine Wertigkeit und seine Investment-Idee ausschließlich aus dem Basiswert! Der Begriff des Derivats (“abgeleitetes Wertpapier”) und das Konstruktionsprinzip deuten darauf hin.

2. Mit dem Basiswert lassen sich verschiedene Formeln für den fairen Marktkurs berechnen

Wenn Sie eine Kauf-Option oder einen Futures-Kontrakt auf einen Basiswert ansehen, dann hat der Abstand zwischen dem Bezugspreis und dem tatsächlichen Börsenkurs des Basiswertes eine mehrfach kursbestimmende Funktion. Ist bei einem zu einem Kauf eines Wertpapiers oder Indexes berechtigenden Wertpapier der Bezugspreis niedriger als der tatsächliche Börsenkurs, dann hat das Derivat einen inneren Wert. Dieser innere Wert ist einer der Bestandteile des fairen, marktgerechten Börsenkurses des Derivates.

Darüber hinaus haben die meisten Derivate einen zusätzlichen Zeitwert, den der Markt dafür berechnet, dass der Emittent das Risiko der Kursschwankungen mit dem hohen Hebel einer Option übernimmt. Dieser Zeitwert berechnet sich aus der Restlaufzeit der Option bis zum Ausübungszeitpunkt bzw. dem letzten Gültigkeitstag und der Volatilität des Basiswertes. Je geringer der Gültigkeitszeitraum der Option ist, desto geringer ist der Zeitwert. Eine hohe Volatilität des Basiswertes wirkt sich erhöhend auf die Berechnung des Zeitwertes aus.

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3. Der Basiswert ist essenziell bei der Emission des Derivats

Der Basiswert und dessen Kurs bei der Emission des Derivats sind entscheidend für die Markteinführung. Denken Sie beispielsweise an die bei Anlegern beliebten Optionsscheine: Anleger suchen Optionsscheine mit einem bestimmten Hebel und einem Abstand zwischen Bezugspreis des Optionsscheines und der aktuellen Notierung des Basiswertes. Der Bezugspreis sollte nicht zu weit entfernt zur aktuellen Notierung liegen, um dem Anleger die Chance zu eröffnen mit dieser Spekulation Kapitalerträge zu generieren.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Basiswert das entscheidende Kriterium für die Wertentwicklung eines Derivats darstellt und dass der Anleger die Auswahl des Derivates mit dem Basiswert und der Markteinschätzung (Erwartung steigender oder fallender Kurse) beginnen sollte.

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