Die erstmals zu Beginn der 1980er Jahre abgeschlossenen Swap-Kontrakte, haben seit der Einführung ein massives Wachstum an den internationalen Finanzmärkten erlebt. Aktuell stellen sie ein zentrales Element auf den internationalen Derivatemärkten dar. Einst nur Börsenprofis und Wirtschaftsfachkräften bekannt, sind Swaps seit der Finanzkrise 2008 in das mediale Bewusstsein gelangt.
Was sind Swaps?
Ein Swap, zu Deutsch Tausch, ist eine außerbörsliche (Over-The-Counter) Vereinbarung zwischen zwei Akteuren auf den Finanzmärkten, zukünftig Cashflows auszutauschen. In der Vereinbarung des Swaps werden die Zahlungstermine und die Berechnung der Cashflows festgelegt. Die Berechnung der Cashflows enthält gewöhnlich die zukünftigen Werte einer bestimmten Marktvariablen, wie z. B. Zinssatz oder Wechselkurs. Damit ist es möglich, ein variables Risiko gegen eine fixe Verpflichtung zu tauschen.
Wozu dienen Swaps?
Swaps dienen, zumindest wenn Sie nicht als Spekulationsobjekt eingesetzt werden, immer der Absicherung von schwer einschätzbaren Risiken an den globalen Finanzmärkten. In den meisten Fällen betrifft dies Zins- oder Währungsrisiken.
Wie funktionieren Swaps?
Will sich ein Unternehmen in der Zukunft vom Risiko steigender Zinsen auf Kredite befreien, so tauscht es den, auf den Kredit anfallenden, variablen durch einen festen Zinssatz aus. Das geschieht mit Hilfe des Swaps nach der eigentlichen Kreditaufnahme. Die Gegenseite kann die Hausbank des Unternehmens sein oder ein anderer Marktteilnehmer. Der feste Zinssatz liegt üblicherweise über dem aktuellen Marktzins. Dieser kann jedoch teils deutlich schwanken und unterliegt so einem schwer kalkulierbarem Risiko. Daher ist der Unternehmer bei einem Swap bereit, im Gegenzug eines Aufpreises für den starren Zinssatz diesen Schwankungen aus dem Weg zu gehen. Der Vorteil liegt klar auf der Hand. Für den Unternehmer bleiben die Kosten für seinen Kredit kalkulierbar, da sie sich nicht erhöhen können.
Welche Arten von Swaps gibt es?
Heute gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Swaps, die teilweise undurchsichtige Konstruktionen darstellen und allein der Kreativität von Finanzingenieuren zu verdanken sind. Um den Rahmen nicht zu sprengen, sollen nur die zwei gebräuchlichsten Formen von Swaps zur Sprache kommen: Zins- und Währungsswaps. Daneben existieren Commodity Swaps, Volatiliätsswaps, die berüchtigten Credit Default Swaps, kurz CDS und viele mehr.
Zinsswaps
Die gebräuchlichste Form eines Zinsswaps ist der Vanilla-Plain-Swap. Hierbei verpflichtet sich ein Unternehmen, auf einen fiktiven Nominalbetrag Cashflows in Höhe des Zinses zu einem festgelegten Zinssatz und für eine bestimmte Anzahl von Jahren zu zahlen. Im Gegenzug erhält das Unternehmen einen variablen Zinssatz auf das gleiche fiktive Nominalkapital. In der Realität findet kein Austausch des Nominalbetrages statt. Der variable Zinssatz wird meist durch den aktuellen LIBOR-Wert bestimmt, also durch den Zins, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen.
Währungsswaps
Diese weitere populäre Form eines Swaps beinhaltet, in seiner simpelsten Form, den Tausch eines Nominalbetrags und Zinses einer Währung gegen ebenjene einer anderen Währung. Die zu tauschenden Nominalbeträge sind in aller Regel äquivalent und werden unter Verwendung des Wechselkurses berechnet. Im Gegensatz zum Zinsswap findet am Ende des Swaps ein Austausch des Nominalbetrages statt. Anwendung finden Währungsswaps dann, wenn ein Unternehmen eine Kapitalaufnahme in einer Währung in eine andere Währung umwandeln will. Gleiches gilt gilt auch für die Umwandlung von Anlagen des Unternehmens.
Welche Risiken bergen Swaps?
Neben den oben erwähnten Vorteilen, besteht auch immer die Gefahr, dass eine Vertragspartei seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt – sei es durch Insolvenz oder ungünstig gewählte Zahlungsintervalle. Es besteht zwar kein Kapitalausfallrisiko, da nur Zinserträge ausgetauscht werden, aber ein Zinsdifferenzrisiko. Dieses tritt dann ein, wenn ein variabler Zins durch einen festen Zins getauscht wurde, aber ersterer während der Laufzeit günstiger wird.
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