Passives Einkommen – Nur ein Traum oder Realität?

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Passives Einkommen – Nur ein Traum oder Realität?

„Der Mann lebt von seinen Zinsen“ – „Der brauch sein Leben lang nicht mehr Arbeiten“. Vermutlich hat jeder schon einmal solche Aussagen gehört, gelesen oder sogar selbst getätigt.

Das Klischee vom leistungslosen Einkommen – Traum oder Wirklichkeit? Dieser Frage wollen wir uns in diesem Artikel widmen.

Was ist passives Einkommen?

Passives Einkommen ist jede Art von Verdienst, an der man nicht aktiv beteiligt ist. Einkommen aus Arbeit gehört zum Beispiel nicht dazu, da hierfür ja z.B.: einen Monat lang gearbeitet werden muss.

Die meisten Bürger assoziieren lediglich Zinsen auf Spar- und Bankguthaben mit diesem Begriff. Doch selbst wenn die Zinsen nicht so niedrig wären (Artikel: Warum sind die Zinsen niedrig?), wäre dies nicht gerechtfertigt – da gibt es noch mehr!

Beispiele von passivem Einkommen?

Neben den bereits zitierten Zinsen auf Spar- und Bankguthaben gibt es z.B.:

  • Ausschüttungen von Aktiengesellschaften (Dividende) oder anderen Unternehmen („Gewinnausschüttung“)
  • Zinserträge aus Anleihen (Unternehmens- oder Staatsanleihen) und anderen festverzinslichen Wertpapieren (Pfandbriefe, ect.)
  • Erträge aus Vermietung und Verpachtung (Mietzins abzgl. Mietkosten)
  • Erträge aus „Multiplikator-Produkten“ (Oftmaliger Verkauf bei einmaliger Arbeit wie z.B.: Bücher oder Software)

Diese Aufzählung ist natürlich nicht vollständig, aber es fällt auf, dass bis auf den letzten Punkt alle Beispiele irgendwie mit dem Wort „Zins“ verknüpft sind. (Auch Dividenden können als Zins für das eingesetzte Kapital verstanden werden, auch wenn dieser nicht fix, sondern in der Regel vom Unternehmensgewinn abhängig ist.)

Von den Zinsen leben – möglich?

Haben Sie nicht schon als Kind immer am Jahresbeginn (bei der Zinsgutschrift am Sparbuch) geträumt, dass Sie eins Tages nicht mehr arbeiten müssten, sondern nur von Ihren Zinsen leben?

Mehr zum Thema  Eigentlich gerade ein (unausgesprochenes) Thema: die Eigenkapitalquote

Das ist natürlich eine spannende Sache! Der durchschnittliche Arbeitnehmer verdiente 2012 in Deutschland ca. 29.000 Euro (brutto). Bei einem durchschnittlichen Zinssatz von 5 % auf das eingesetzte Kapital wäre ein Kapital von 580.000, bei einem Zinssatz von 10 % ein Kapital von 290.000 Euro notwendig, um diese Summe nur durch Zinsen zu erwirtschaften und damit leben zu können.

Wer intelligent und langfristig investiert, wird wohl über die Jahre gerechnet einen Zins in dieser Höhe (zwischen 5 und 10 %) erreichen. In manchen Jahren mehr, in Krisenjahren vermutlich weniger.

Diese Summe ist zwar natürlich nicht gerade niedrig, aber auch nicht gänzlich unmöglich. Außerdem ist ja nicht angenommen, dass man ausschließlich von seinen Zinsen leben will – das wäre doch auch irgendwie fad, oder? Aber als Zusatzeinkommen sicherlich nicht schlecht.

Aufbau von passivem Einkommen

Natürlich ist dieses passive Einkommen nicht von jetzt auf gleich vorhanden – es muss aufgebaut werden. Hierfür empfiehlt sich generell eine diversifizierte Herangehensweise, also ein Mix aus den obengenannten Produkten.

Es bringt relativ wenig, wenn man sich z.B.: nur auf den Punkt Miteinnahmen konzentriert und all sein Vermögen in diese Kategorie steckt – selbiges gilt natürlich auch für Firmenbeteiligen wie z.B.: Aktien.

Aber gerade für den Aufbau dieses passiven Einkommens sind Aktien eine gute Möglichkeit, weil mit vergleichbar niedrigen Einsätzen gearbeitet werden kann. Eine Immobilie können Sie nur „als Ganzes“ kaufen und damit leben – bei Aktien können Sie 1, 10, 100 oder 1.000 Stück kaufen – natürlich nicht auf die Transaktionskosten vergessen!

Der Aufbau eines passiven Einkommens setzt eine langfristig ausgerichtete Anlagestrategie voraus. Selbst wenn Sie z.B.: einen kurzfristigen Kursgewinn von 200 % mit einer Aktie machen, hilft Ihnen das wenig, wenn Sie „ewig“ davon profitieren wollen – das ist lediglich ein Einmaleffekt.

Mehr zum Thema  „Kann das Schuldenthema mit Inflation gelöst werden“?

Dividendenzahlungen von „Blue Chips“ – also fundamental gut aufgestellten, etablierten Unternehmen – eignen sich dafür schon wesentlich besser.

Wir haben übrigens einen Kollegen, der sich in seinem Blog mehrheitlich – quasi hauptberuflich – mit dem Thema „Finanzielle Freiheit durch Dividenden“ beschäftigt.

Passives Einkommen kann natürlich auch, wie eingangs schon beschrieben, auf andere Weise aufgebaut werden. Bei ausgedehnteren Internet Recherchen, liest man immer wieder davon, wie sich Autoren mit E-Books im Eigenverlag ein passives Einkommen beschert haben.

Ebenso gibt es viele, teils hauptberufliche Blogger, die sich über Werbung im Blog oder sog. Affiliate Marketing ein teilweise passives Einkommen generiert haben.

Auch wir auf DieKleinanleger.com machen etwas Geld durch die Google-Werbung die wir einblenden. Auch wenn der hochgerechnete Stundenlohn mieserabel ist, sehen wir die AdSense Einnahmen doch zum Teil als passives Einkommen an. Denn auch wenn wir aufhören würden uns um das Blog zu kümmern, würden diese Einnahmen zumindest noch einige Zeit fließen.

Fazit für den Kleinanleger

Die Mischung machts. Ein Mix aus Mieteinnahmen, Dividendenzahlungen, Zinseinnahmen und sonstigen passiven Einnahmen (eBooks, Musik, Bilder usw.) kann langfristig zu relativ hohem passivem Einkommen führen. Eins noch zum Schluss: Schnell und einfach wird man nicht von seinen Zinsen leben könne. Ausdauer und Sparsamkeit sind sicherlich Grundvoraussetzungen.

Für weitere Vorschläge wie man passives Einkommen aufbauen kann, sind wir in Form von Kommentaren sehr dankbar 🙂
Weiters wäre ein kurzer Bericht von jemanden, der schon einiges an passiven Einkommen aufgebaut hat, bzw ev. bereits davon leben kann, sehr interessant.

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