Investmentpunk Gerald Hörhan und sein neues Buch „Null Bock Komplott“

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Investmentpunk Gerald Hörhan und sein neues Buch „Null Bock Komplott“

Vor kurzem, am 19. Oktober 2013, hat Gerald Hörhan sein drittes Buch mit dem gewohnt provokantem Titel „Null Bock Komplott“ veröffentlicht.

Der 38-jährige Wiener hat in Harvard angewandte Mathematik und BWL studiert, dann bei J.P. Morgan Wallstreet-Erfahrung gesammelt und ist nun Immobilien-Investor und Eigentürmer/Vorstand der Pallas Capital, ein Corporate Finance Unternehmen.

Gerald Hörhan hat in der Vergangenheit schon zwei Bücher veröffentlicht: Gegengift: Wie euch die Zukunft gestohlen wird. Was ihr dagegen tun könnt.“ und Investment Punk

: Warum ihr schuftet und wir reich werden. In diesen beiden Büchern kritisiert er ebenso wie in seinem neuesten Werk das bürgerliche Leben als Angestellter, der niemals neue Wege geht, sich Nichts traut und nur den Pfeilen, die ihm vom System her den Weg weisen sollen, folgt.

„Null Bock Komplott“ ist unserer Meinung nach ein logischer weiterer Schritt nach den ersten beiden Bücher. In diesen gibt Gerald Hörhan nicht nur praktische Finanztipps, sondern kritisiert auch Teile des Systems – allen voran das Bildungssystem. In „Null Bock Komplott“ kommt diese Systemkritik noch weit stärker zu tragen. So schreibt er:

„Gesetze, Benimm-Terror, Überwachung und davon immer mehr: Unser politisches und ökonomisches System nimmt Menschen mit eigenen Visionen Raum und Motivation. Es spült Systemerhalter nach oben, die keine Verantwortung mehr übernehmen, veralten statt gestalten und damit die Volkswirtschaft ruinierten.“

Er sieht die Überregulierung der Gesellschaft nicht nur durch Gesetze der Staaten sondern auch durch die Vorschriften großer Konzerne, welche Ihre Mitarbeiter durch unnötige Verhaltensvorschriften bevormunden.

Aber Gerald Hörhan wäre nicht Gerald Hörhan, wenn er nicht auch für jeden Einzelnen eine Lösung aus diesem Dilemma anbieten würde:

Wer mehr will [als einfach nur verwalten), kann es trotzdem schaffen. Er muss nur anders denken, als das System es verlangt.

Hörhan gibt eine Anleitung für den inneren Wiedersand gegen Kontrollstaat und Gleichmacherei, indem er zeigt, wie erfolgreiche Menschen ticken.

Kleinanleger Fazit

Null Bock Komplott ist sicherlich ein lesenswertes Buch, wenn man allerdings seine ersten beiden Werke noch nicht gelesen hat, sollt man dies auf alle Fälle zuerst tun. Gegengift und Investment Punk enthalten unserer Meinung nach viel mehr konterte (Finanz)-Tipps für Kleinanleger.

Interview mit Gerald Hörhan

Vor einiger Zeit haben wir Gerald Hörhan bereits zu einem Interview getroffen (welches bereits veröffentlicht wurde). Auch zu seinem neuen Buch wollen wir Ihn wieder interviewen und unseren Lesern die Möglichkeit geben, auch eine Frage an Gerald Hörhan zu stellen.
Wenn Sie eine Frage haben, lassen Sie diese uns doch mittels Kommentar, per Mail oder auf unserer Facebook-Seite zukommen. Wir freuen uns auf viele interessante Anregungen.

Hier noch ein paar Ausschnitte aus dem letzten Interview:

Investmentpunk Gerald Hörhan im Interview mit den Kleinanlegern

Investmentpunk Gerald Hörhan im Interview mit den Kleinanlegern

DieKleinanleger: Hallo Gerald! Wir freuen uns sehr, dass wir dich heute begrüßen dürfen und bedanken uns schon einmal im Vorhinein für deine Zeit. Erzähl uns und unseren Lesern doch einmal, wer du bist und was du genau machst.

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Gerald Hörhan: Ich darf euch auch ganz herzlich begrüßen und freue mich natürlich auch, dass ich heute bei euch sein kann. Mein Name ist Gerald Hörhan, ich bin 36 Jahre jung, bin Investmentbanker, Immobilienbesitzer, Buchautor und besitze mehrere Unternehmen und Unternehmensbeteiligungen.

DieKleinanleger: Vor allem über den Beruf „Investmentbanker“ wird viel Negatives berichtet. Warum ist das so und wie reagierst du auf diese ständige Kritik?

Gerald Hörhan: Ich glaube, dass die meisten Leute gar nicht wissen, was ein Investmentbanker genau macht. Man muss hier zwischen dem, was wir tun – dem klassischen Investmentbanking – und dem, was große Investmentbanken tun, nämlich spekulieren, unterscheiden.

Wir beschaffen auf der einen Seite für große und mittelständische Unternehmen Kapital, das nennt sich Kapitalbeschaffung, und verkaufen auf der anderen Seite Unternehmen wenn z.B. der Eigentümer in Pension gehen will, das nennt sich Mergers & Akquisition. Das ist ein legitimes Geschäft, das es schon immer gegeben hat und es vermutlich auch noch lange Zeit geben wird.

Es stimmt, dass die großen Investmentbanken wie Goldman Sachs, JP Morgan etc. im Laufe der Zeit vom klassischen Investmentbanking abgekehrt sind und sich im Spekulieren geübt haben, mit teilweise dramatischen Folgen, unter anderem auch dem Niedergang einiger dieser großen Banken.

DieKleinanleger: Wo siehst du den Grund für diese Spekulation? Ist das klassische Investmentbanking zu langweilig geworden?

Gerald Hörhan: Meiner Meinung nach gibt es hierfür zwei Gründe. Erstens, werden für Führungskräfte die falschen Anreizsysteme gesetzt. Nach dem Motto, „je mehr du riskierst, desto mehr wirst du verdienen“ werden unglaubliche Risiken in Kauf genommen. Gehen diese Spekulationen schief, verlierst du deinen Job und suchst dir eine andere Bank. Geht alles gut, verdienst du einen Haufen Geld und zockst weiter.

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Der zweite Grund ist, dass große Firmen und Konzerne keine Eigentümer mehr haben. Es gibt viele Aktionäre, die aber nur an kurzfristigen Gewinnen und Renditen interessiert sind.

Das ist bei kleinen Unternehmen, wie meiner Pallas Capital, nicht der Fall: Ich will auch noch in 30 Jahren an meinem Schreibtisch sitzen, Geld verdienen und Aston Martin fahren.

DieKleinanleger:  Du hast selbst schon zwei Bücher veröffentlicht: „Gegengift: Wie euch die Zukunft gestohlen wird. Was ihr dagegen tun könnt.“ und „Investment Punk: Warum ihr schuftet und wir reich werden“. In deinen Büchern kritisierst du vor allem das Bildungssystem. Was ist so falsch daran und was würdest du ändern?

Gerald Hörhan: Das österreichische Schulsystem ist kaputt! Es gehört komplett abgeschafft und neu erschaffen. Das beginnt bei Landes- und Bezirksschulräten, Schulpsychologen, Lehrergewerkschafter und anderen Jobs, die nur der Aufrechterhaltung der Bürokratie dienen.

Das System ist vor 20 bis 30 Jahren stecken geblieben. Wenn du früher Informationen auswendig gewusst hast, und dein Konkurrent nicht, war das ein klarer Vorteil für dich, weil Informationen nicht so einfach, günstig und schnell zu beschaffen waren. Heute haben wir das Internet, soziale Medien und eine fortgeschrittene Kommunikation, in der das bloße Auswendiglernen von Informationen wert- bzw. nutzlos geworden ist. Viel wichtiger ist, dass vor allem die Jugend mit diesen modernen Technologien umzugehen lernt und sich nicht vor ihnen versteckt.

Latein und wie die Gesteinsschichten im Mühlviertel aufgebaut sind, lernt ihr in der Schule, aber nicht, wie man schnell mit modernen Techniken (Anm. dem Internet) umgeht, logisch denkt und effizient arbeitet.

Ihr sollt lernen, wie man mit Geld umgeht, Wirtschaft und Politik verstehen und sich das Internet zu Nutze machen. Aber das könnt ihr nicht lernen, weil es die Lehrer selbst nicht kapieren.

DieKleinanleger: Angenommen, du bekommst jetzt den Schlüssel für Europa in die Hand gedrückt und hast 5 Jahre Zeit, um Europa „aus der Schlinge“ zu ziehen und es wieder zur dominierenden Weltmacht zu machen. Was würdest du tun?

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Gerald Hörhan: Zuerst natürlich das Ausbildungssystem ändern. Danach eine umgehende Verwaltungsreform durchführen, mich durch die Bürokratie wühlen und sicherlich die Anzahl der Bürokraten und Verwalter halbieren.

Natürlich gehört auch das Steuersystem geändert. Steuern wie die Einkommenssteuer und Körperschaftssteuer gehören reduziert bzw. durch Flat-Taxes ersetzt. Das Finanzamt muss ein Dienstleister des Volkes werden, und nicht umgekehrt.

Im Gegenzug dazu gehört aber auch die Einführung sogenannter „Sin Taxes“, also Steuern auf umweltverschmutzende Dinge, Rauchen, Alkohol. Dann kostet halt ein Liter Benzin 3 Euro, allerdings wird auch das Budget von den Leuten saniert, die der Umwelt und der Gesellschaft auch schaden.

Außerdem müssen wir das Pensionsantrittsalter deutlich erhöhen, vielleicht sogar auf 70 Jahre, und endlich die Privilegien-Wirtschaft beenden.

DieKleinanleger: Aber im Großen und Ganzen siehst du das „Projekt Europa“ und vor allem den Euro als positiv und vor allem beständig an?

Gerald Hörhan: Ja, eindeutig. Ich würde beides beibehalten. Und das Schuldenproblem, das wir haben, einfach durch Gelddrucken – also Inflation – lösen. Ich bin sicherlich ein Europa-Befürworter, allerdings müssen sich die Damen und Herren in Brüssel wieder mehr auf das Wesentliche, nämlich die Führung und Leitung und nicht die Verwaltung und Bürokratisierung von Europa konzentrieren.

DieKleinanleger: Du bist ja jetzt mit deinen 36 Jahren noch lange nicht alt, aber glaubst du, dass du das noch erleben wirst?

Gerald Hörhan: Es passiert zwar vieles sehr, sehr träge in der EU, aber manchmal geht es auch richtig schnell. Also Ja!

DieKleinanleger: Wie steht ein Investmentbanker eigentlich zur Finanztransaktionssteuer?

Gerald Hörhan: Das kommt vor allem auf die Höhe des Steuersatzes an. Aber die jetzt diskutierten 0,1 % auf Wertpapiergeschäfte bzw. 0,05% auf Geschäfte mit Derivaten sehe ich als positiv und vor allem nicht schädlich für die Finanzwelt. Natürlich muss eine etwaige Steuer auch auf europäischer bzw. noch besser, auf globaler Ebene eingeführt werden, um wirklich Wirkung zu zeigen.

 

 

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