Wertpapiere: Ruhe bewahren und Zukaufsoptionen prüfen

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Wertpapiere: Ruhe bewahren und Zukaufsoptionen prüfen

Das Jahr 2016 gleicht für Anleger bisher einem Höllenritt durch den steilsten Teil einer Achterbahn: Negativmeldungen aus unterschiedlichsten Regionen und Sparten verunsichern fast täglich aufs Neue, zum Teil erhebliche Kurseinbrüche sorgen auch bei den abgebrühtesten Anlageprofis zumindest für Nervosität. Kein Wunder also, dass selbst renommierte Wirtschaftsexperten vor systemrelevanten Bankenpleiten warnen und in den jüngsten Entwicklungen bei Aktien und Anleihen eine Gefahr für das Finanzsystem sehen. Alles in allem, so scheint es, ein ungünstiger Zeitpunkt für eine Geldanlage in Wertpapieren – zumindest auf den ersten Blick. Ein zweiter Blick allerdings verheißt Hoffnung.

Ursachen für aktuelle Turbulenzen

Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Seit Jahresbeginn büßte der DAX rund 20 Prozent ein, vor allem Finanztitel wie die Aktien der Deutschen Bank fuhren zum Teil herbe Verluste ein. Die Ursachen für die aktuellen Turbulenzen an den Märkten sind vielfältig und wirken sich unterschiedlich auf einzelne Märkte und Werte aus. Ein großer Auslöser für Kursverluste ist beispielsweise die stotternde Weltkonjunktur, hauptsächlich ausgelöst durch das deutlich verlangsamte Wirtschaftswachstum in China. Allein im Januar brachen Chinas Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahresmonat um 11,2 Prozent ein, die Einfuhren um 18,8 Prozent. Für das laufende Jahr heißt es, die chinesische Regierung werde erst gar keine Wachstumsprognose herausgeben. Zu spüren bekommen diese Unsicherheiten und Einbrüche vor allem Unternehmen und Staaten mit starkem China-Fokus wie beispielsweise zahlreiche deutsche DAX-Unternehmen. Profitieren können deutsche Werte dagegen vom schwachen Ölpreis, der Staaten wie Saudi Arabien oder Venezuela stark zusetzt.

Eine weitere Unsicherheit, die die Börsen nicht nur in der EU in Aufregung versetzt, sind die schwächelnden Finanztitel, allen voran Aktien von Commerzbank, Deutsche Bank & Co. Die Ursachen für deren aktuelle Misere sind in der Vergangenheit zu suchen: Rechtsstreitigkeiten, komplexe Finanzprodukte, riskante Anlagestrategien und die Unterkapitalisierung insbesondere europäischer Banken fordern derzeit ihren Tribut in Form von Kurseinbrüchen. Die Angst vor einer neuerlichen Finanz- und Bankenkrise greift um sich, verunsichert – und verleitet insbesondere kleinere Anleger zu (teils ungünstigen) Verkäufen.

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Keine Panik bei fallenden Kursen

Dabei sind Panikverkäufe das letzte, was den Märkten und dem eigenen Portfolio jetzt gut tut. Angesichts der Kursstürze seit Jahresbeginn erscheinen Verkäufe in größerem Umfang derzeit wenig sinnvoll. Zwar wäre es damit möglich, potenzielle weitere Kursverluste vorzeitig zu stoppen – derzeit bedeuten Verkäufe jedoch oftmals Verluste. Dabei müssen sinkende Kurse noch lange nicht auf eine Krise hinweisen: Zahlreiche Trader und Investmentfirmen arbeiten mit automatisierten Verkäufen. Sobald der Kurs einen bestimmten Wert unterschreitet, erfolgen Verkäufe automatisch, was ein Wertpapier in sehr kurzer Zeit sehr unattraktiv erscheinen lassen kann. In der Regel erholen sich die betroffenen Werte binnen weniger Tage allerdings wieder – plötzliche Kursstürze sollten daher kein Kriterium für eine Verkaufsentscheidung sein. Auch die erheblichen Kursverluste bei Branchenriesen wie der Deutschen Bank lassen sich relativ leicht erklären: Ursachen dafür sind in Gerüchten um die Solvenz des Unternehmens, in Rechtsstreitigkeiten und Vertrauensverlust aufgrund intransparenter Geschäfte in der Vergangenheit gepaart mit einem radikalen Unternehmensumbau durch die neue Spitze zu finden.

Wie können Anleger sinnvoll reagieren?

Für Anleger heißt es nun: Nerven bewahren und Ausschau nach attraktiven Investmentmöglichkeiten halten. Von Bankenaktien raten Finanzexperten derzeit zwar ab – durchaus interessant erscheinen allerdings sogenannte Qualitätspapiere, die eine dauerhaft stabile Rendite versprechen, etwa Wertpapiere von Procter & Gamble, Nestlé oder Apple. Als heißer Tipp gilt derzeit auch Gold, dessen Preis sich seit Jahresbeginn um rund 20 Prozent verteuert hat. Schlechte Prognosen für den Weltmarkt, Krisenstimmung und Angst vor einer erneuten Bankenkrise könnten Gold schon bald zu einem neuen Höhenflug verhelfen.

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