Wie funktioniert die Chartanalyse?

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Wie funktioniert die Chartanalyse?

Die Chartanalyse ist ein Instrument des eher kurzfristigen bis mittelfristigen Aktieninvestments und kann durchaus auch für den schnellen Intraday-Handel genutzt werden. In der Literatur findet sich für die Chartanalyse auch der Begriff der technischen Analyse, weil die Kursentwicklungen nicht anhand der Unternehmenskennzahlen, sondern anhand der tatsächlichen Kursentwicklung an den Börsen analysiert werden.

Rahmengerüst und Grundannahmen der Chartanalyse

Die Chartanalyse lernt aus Situationen in der Vergangenheit und geht davon aus, dass nicht alle Kurse und Grundregeln an der Börse gleichzeitig aus den Fugen geraten. Anhand der Charts der Vergangenheit werden optische bzw. mathematische Kursmuster erkannt, die einen Hinweis auf die Kursentwicklung der nächsten Zeit geben sollten.

Immer wenn Sie in den Wirtschaftsnachrichten hören, dass ein Trendkanal entstehen würde (oder er gebrochen ist) oder das Widerstandslinien eine Rolle spielen, dann befinden Sie sich gedanklich schon im Zentrum der Chartanalyse. Die Chartanalyse ist ein sehr weites Feld, am besten lässt sie sich anhand einiger der am häufigsten verwendeten Begriffe erklären:

Der Trendkanal zur Kursprognose 

Die Entstehung eines Trendkanals dauert einige Zeit, erst dann kann die Chartanalyse ein einigermaßen stabiles Signal für die zukünftige Entwicklung und die Kursprognose abgeben. Beim Trendkanal werden jeweils die Kursminima und Kursmaxima miteinander verbunden und nachgesehen, ob sich ein stabiler Kanal ausgebildet hat. Wenn beispielsweise die lokalen Kursminima nach einem Rücksetzer immer einen höheren Mindestwert haben als vorher, so entsteht ein Trendkanal für steigende Kurse. Dieser kann genutzt werden, um eine Kaufempfehlung auszusprechen (steigender Trendkanal) oder bei einem sinkenden Trendkanal Positionen abzubauen oder unterzugewichten.

Das Nachrichtenmagazin Focus beschreibt in seinem Online-Angebot mögliche Details dieser Strategie.

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Verschiedene Formationen für die kurzfristige Kursprognose

Eine weitere Anwendung der Chartanalyse ist die kurzfristige Kurzprognose. Aus historischen Erfahrungen werden Wimpel-Formationen, Kursdreiecke und ähnliche Muster zum Vergleich herangezogen, um festzustellen: Wird es bald eine Trendumkehr geben oder setzt sich die aktuelle Kursentwicklung unverändert fort? Basis der Kursprognose sind die Erfahrungen der Chartanalytiker, wobei die Anzahl der möglichen Formationen scheinbar unendlich zu sein scheint.

Widerstands- und Unterstützungslinien

Diese Art der Linien gehört beinahe indirekt zu den Trendkanälen und stellt allerdings ein eigenes Kurssignal dar. Diese kann von Ihnen als Anleger beim Blick auf ein Chart sehr schnell erfasst werden. Im Grundprinzip geht es darum, dass eine Widerstandslinie dann ein Kurssignal ist, wenn sie zwei Mal erreicht und nicht überschritten wurde. Wenn diese Widerstandslinie dann ein drittes Mal angetestet und überschritten wird, dann wird dies von den Chartanalytikern als ein Signal für steigende Kurse gewertet. Dieses Signal ist auch deshalb von hoher Bedeutung, weil institutionelle Investoren es einsetzen: Eine überwundene Widerstandslinie führt häufig zu einer zunehmenden Orderzahl und damit zu noch weiter steigenden Kursen.

Die Widerstandslinie gibt es auch in der “umgekehrten” Richtung bei Kursrücksetzern. Diese wird sowohl bei Einzelwerten, als auch bei einem Gesamtindex gerne betrachtet und als Unterstützungslinie bezeichnet. Wird diese Linie mehrmals in einem Betrachtungszeitraum angetestet und nicht unterschritten, so wird davon gesprochen, dass eine Widerstandslinie gehalten wird. Dann gibt es aus Sicht der Chartanalyse einen Kursverlauf mit steigenden Kursen. Wird dagegen die Widerstandslinie nach unten durchbrochen, so wird davon gesprochen, dass sich wohl ein neuer “Boden” oder eine neue “Widerstandslinie” auf niedrigerem Niveau herausbilden könnte.

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