Wo Aktien kaufen?

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Wo Aktien kaufen?

In den letzten Jahren hat sich die Welt der Geldanlage und auch der früheren Filialbanken enorm verändert: Mehr und mehr Bankfilialen sind verschwunden, die Wege zu den Filialen wesentlich länger geworden. Zudem gab es enorme organisatorische Veränderungen, so dass viele Banken eine Aktienberatung für einzelne Titel gar nicht mehr anbieten und für diese Dienstleistung einen sehr hohen Mindestdepotwert erwarten. Deshalb haben Anleger die neue, freie Auswahl: Sich selbst informieren und dann zu den hohen Gebühren bei der bisherigen Bank ordern oder gleich die modernen Technologien nutzen und bei einem Online- und Diskontbroker ordern. Die folgenden Kriterien können bei der Auswahl des richtigen Partners behilflich sein.

Nutzen Sie die Vorteile der neuen Technologien

Mit Recht könnten Sie durchaus von einer Renaissance der Geldanlage und einem neuen, selbstbewussten Anlegertyp sprechen. Das Online-Angebot der Wirtschaftswoche berichtete bereits 2013 davon, dass insbesondere gut ausgebildete jüngere Berufstätige “als Selbstentscheider” auftreten. Seit 2013 ist die Technologieentwicklung vorangeschritten und es stehen jede Menge Informationen zur Verfügung. Beginnend bei umfangreichen Tabellen in Printmedien bis hin zu minutenaktuellen Online-Angeboten. In Windeseile können Sie sich über die “harten” Kennzahlen wie Kurs-Gewinn-Verhältnis, Dividendenrendite und -performance informieren. Einen Einblick in die Zukunft ermöglichen die Schätzungen der Analysten wie “das erwartete KGV 2016” oder der erwartete Gewinn für 2016 sowie die Investor Relations-Angebote der Unternehmen. Damit herrscht eine Informationsgleichheit zwischen institutionellen Anlegern und Privatanlegern. Erstgenannte haben leichte Vorteile nur noch beim Daytrading, da sie sekundengenaue Kurse in Echtzeit abonnieren und auf geringste Schwankungen im Cent-Bereich reagieren.

Online-Broker oder pyramidale Filialbank – Sie haben die Wahl

Im Grunde und zusammenfassend gesprochen haben Sie die freie, selbst bestimmte Auswahl zwischen einem Broker-Angebot und der klassischen Filialbank. Dabei ist erstaunlich: Trotz eines unterschiedlichen Beginns bzw. einer unterschiedlichen Art und Weise, wie die Order eingegeben wird erfolgt die Abwicklung in gleicher Qualität an dem jeweils gewählten Börsenplatz oder mit dem bestmöglichen Kurs, wenn als Börsenplatz beste Ausführung (“Best execution”) ausgewählt wird. Deshalb ist es eine Frage, ob Sie die Order selbst eingeben möchten oder zusätzlich noch mit einem Bankberater sprechen möchten. Dieser wird aber meist aus Zeitmangel keine detaillierten, selbst erstellten Informationen zur Verfügung stellen können.

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Prohibitive Gebühren vermeiden Lerneffekt und Geldanlageerfolg

In unserem Vergleichsrechner können Sie die Jahres-Gebühren nach Eingabe der Orderanzahl, des durchschnittlichen Transaktionsvolumens und des Depotvolumens berechnen. Das Auffälligste dabei sind die hohen prozentualen Unterschiede bei den Order-Gebühren zur früheren Filialbank, die bei der Ordererteilung und -weiterleitung aufgrund einheitlicher Infrastruktur und der Nutzung der gleichen Börsenplätze weder schneller noch langsamer als die renommierten Online- und Discontbroker sind. Wenn bei einer Bank alleine der Kauf und Verkauf einer einzigen Wertpapierart über 50 Euro kostet, dann lassen sich Performanceerhöhungs- und Wertsicherungsstrategien (wie beispielsweise eine Stop Loss Order wie hier beschrieben) nur sehr schwer realisieren.

Kein eindeutiger Tipp für den für alle passenden Online-Broker möglich

Die Angebote der Online-Broker unterscheiden sich in einigen Details vom jeweiligen Informationsangebot, der Bedienung und auch der Darstellung der Kurse, Charts, Dividenden und Performance. Deshalb können wir leider keine für alle Anleger eindeutige Empfehlung für einen Broker aussprechen. Bei manchen Brokern – wie OnVista – gibt es je nach Depotgröße sogar kostenlose Kauforder, so dass sich das Prüfen der Preislisten durchaus lohnen kann. Zudem gibt es keine Verpflichtung, alle Wertpapiere bei einer einzigen Bank oder einem Broker zu halten, so dass Sie die Funktionsweise mit einer ersten Order prüfen können. Die Gutschrifts- bzw. Valutatermine für Überweisungen und die Dividenden sind ja ohnehin durch die strenge deutsche Gesetzeslage geregelt, so dass es hier keine Unterschiede gibt.

Deshalb sollte die Entscheidung, wo denn Aktien gekauft werden sollen, anhand der Gebühren und auch des persönlichen Informationsverhaltens getroffen werden: Soll es ein reiner Onlinebroker sein oder soll es eine zusätzliche Beratungskomponente geben? Zudem werden auch die Angebote der Traditionsbanken ständig modernisiert, um den Nachteil gegenüber den neuen Anbietern aufzuholen. So startete die Commerzbank im Sommer 2014 ein neues Online-Portal, die Deutsche Bank experimentiert mit Wertpapierinformationen und Aktualisierungen direkt auf mobile Endgeräte.

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