Folge 36 – Der Goldpreis

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Vor allem in unruhigen Zeiten fehlt er bei keiner Börsenmeldung: der Goldpreis. Aber auch sonst spielt der Goldpreis eine zentrale Rolle in unserem Finanzsystem und sollte daher auch vom Kleinanleger verstanden werden. Deshalb behandeln wir, nach Folge 35 – Gold – Zahlen, Fakten & more, nun den Goldkurs.

Die Feinunze

Der Goldpreis wird je Feinunze angegeben. Die Feinunze wird außerdem noch für eine Reihe von anderen Edelmetallen wie z.B. Silber oder Platin verwendet.

Eine Feinunze wiegt genau 31,1034768 Gramm. Wichtig ist, dass hier nur der wirkliche Goldanteil gemessen wird. Bei einer 10-Gramm-Münze, die aus 10% Gold besteht, sind dies eben nur 1 Gramm Gold.

Gold und Währung

Gegen Ende des zweiten Weltkrieges einigten sich die Vertreter der wichtigsten Staaten im sogenannten Bretton-Woods-System, den US-Dollar als Weltleitwährung einzusetzen. Es wurden fixe Wechselkurse zwischen US-Dollar und anderen Währungen festgesetzt.

Weiters wurde vereinbart, dass die USA US-Dollar jederzeit gegen Gold tauschen würden. Als erstes Tauschverhältnis wurden am 22. April 1944 35 US-Dollar je Feinunze Gold fixiert. Auch wenn der Goldstandard heute nicht mehr existiert, notiert Gold auch heute noch in US-Dollar. Mit einem Kauf von Gold geht somit ein zusätzliches Währungsschwankungsrisiko einher, wenn in Ihrem Land nicht mit US-Dollar bezahlt wird.

Gold und Inflation

Gold wird gerne als Inflationsschutz gesehen. Der Grund liegt daran, dass Gold nicht gedruckt werden kann, es kann also im Gegensatz zu Geld nicht unendlich vermehrt werden.

Gibt es z.B. 5 Geldscheine und 5 Goldmünzen, wollen Sie für jede Goldmünze einen Geldschein. Druckt jetzt aber eine Zentralbank weitere 5 Geldscheine, wollen Sie als Goldmünzenbesitzer jetzt 2 Geldscheine (vielleicht sogar noch mehr), da Sie Ihren Anteil am Gesamtvermögen beibehalten wollen. Und genau dadurch ist man durch den Besitz von Gold – so sagt es die Theorie – von einer anstehenden Inflation geschützt.

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Wer bestimmt den Goldpreis?

Der Kurs von fast allen Aktien, Anleihen und bedeutenden Rohstoffen wird fortlaufend durch Angebot und Nachfrage ermittelt. Dies ist auch beim Goldpreis nicht anders, allerdings wird er zweimal täglich fixiert – man spricht vom sogenannten Gold-Fixing.

Dies passiert jeden Tag um 11:30 und um 16:00 in London am London Bullion Market.

Wer beeinflusst den Goldpreis?

Primär wird der Goldpreis wie jeder andere Preis in unserem kapitalistischen System durch Angebot und Nachfrage beeinflusst. Steigt das Angebot bei gleichbleibender Nachfrage, sinkt der Goldpreis, und umgekehrt.

Natürlich lassen sich sowohl Angebot als auch Nachfrage beeinflussen. Wie Sie aus unserem Artikel „Gold – Zahlen, Fakten & more“ wissen, kommt 70 % des jährlichen Goldangebotes aus den Goldminen. Jene Unternehmen, welche die Minen betreiben, können die Produktion drosseln bzw. erhöhen und haben dadurch einen direkten Einfluss auf den Goldpreis.

Auch Zentralbanken mischen kräftig mit. Ihr Ziel ist eine Stabilisierung des Goldpreises, da ein stabiler Goldpreis auf eine krisenarme, ruhige Lage hindeutet und somit das Vertrauen in Papiergeld gestärkt wird. Je nachdem, ob der Goldpreis stark sinkt oder stark steigt, kaufen Zentralbanken mit ihren gigantischen Devisenvorräten Goldbarren nach oder verkaufen diese.

Historischer Goldpreis

Natürlich wollen wir Ihnen auch eine Grafik des Goldpreises seit 1968 nicht vorenthalten. Beachten Sie bitte, dass es sich bei der „Real-Kurve“ um den inflationsbereinigten Goldpreis handelt.

[caption id="attachment_932" align="alignnone" width="417"]goldpreis-historisch Historischer Goldpreis real und nominal[/caption]

Wir wollen Ihnen keine Tipps bzw. Kaufempfehlungen geben, allerdings möchten wir auch ein bisschen Zukunftsmusik spielen.

Gold gilt als Krisenindikator. Wird eine Krise gelöst, sinkt der Goldpreis. Flammt eine neue Krise auf oder verstärkt sich eine andere Krise, geht der Goldpreis wieder nach oben.

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 Daher rechnen wir mit einem Verfall des Goldpreises, wenn Europa die Euro-Staatsschuldenkrise in den Griff bekommt. Sollte dies allerdings nicht passieren und sich die derzeitige Situation sogar noch verschlechtern, wird der Goldpreis steigen, da alle Welt nach dem ultimativen Heilmittel gegen die Krise sucht. Und die Antwort wird von vielen Anlegern, Bankern und Experten schlichtweg in Gold gesehen.

Weiter geht’s mit Folge 37 – Die Rendite von Gold

Eine Übersicht und weitere Folgen zum Thema Gold finden Sie hier:

Folge 45 – Die ultimative Gold Zusammenfassung

 

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