Kryptowährung für Deutsche: die Neumark

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Kryptowährung für Deutsche: die Neumark

Für einen kurzen Moment blitzt Freude auf: “Eine Neuauflage der guten alten D-Mark, der viele bis heute nachtrauern, diesmal als Kryptowährung?” Mitnichten leider. Die Kryptowährung “Neumark” ist dennoch eine ganz spannende Sache, die eine völlig neue Art der Anlage ermöglichen soll. Sie ist außerdem brandneu, wird von prominenter Seite gestützt – und kommt immerhin wenigstens aus der deutschen Hauptstadt. Auch und gerade weil sich die Neumark ganz besonders an (private) Investoren richtet und einen völlig anderen Ansatz verfolgt, als andere Kryptocoins, wollen wir in unserer kleinen Serie über Kryptowährungenals Anlageprodukte einmal einen eingehenden Blick auf die Neumark werfen.

Kryptowährung mit der man nicht bezahlen kann

Hierin liegt bereits die Besonderheit: die Neumark ist eigentlich gar nicht zum Bezahlen gedacht. Sie ist vielmehr ein reines Anlageprodukt.

Worum geht es dabei? Im Hintergrund steht die Plattform “Neufund” aus Berlin – die das “Neu” in ihrem Namen auch an die Neumark vererbt hat. Das Wort “Mark” ist hier übrigens höchstens eine Reminiszenz an die gute alte D-Mark, wird von den Gründern aber mit seiner englischen Bedeutung “Zeichen, Signal” verwendet. Die Neumark hat also nichts, aber auch schon gar nichts mit der heute ausgestorbenen deutschen Währung des letzten Jahrhunderts zu tun.

Der eigentliche Hauptzweck der Neumark ist die Startup-FinanzierungStartups können auf der Plattform Geld einsammeln, Investoren können Neumarks erwerben und erhalten damit gleichzeitig Unternehmensanteile der Start-Ups sowie der Plattform selbst. Das ist der revolutionäre Ansatz, mit dem Gründerin Zoe Adamovicz und Gründer Marcin Rudolf durchstarten wollen. Eine Art “dezentrale Börse” also, die sich selbst stückchenweise an die Investoren verkauft – und am Ende den Investoren auch gehört. Die können natürlich auch hoch profitieren – wenn wertvolle Start-Ups auf der Plattform Geld gegen Unternehmensanteile eintauschen, sollte mit den nach oben gehenden Unternehmenswerten dann langfristig natürlich auch der Kurs der einzelnen Neumark steigen. Das ist der Anreiz für Investoren dabei. Zusätzlich soll es aus den Gebühren, die Startups an die Plattform Neufund bezahlen noch eine Dividende für Investoren geben.

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Die Neumark lässt sich trotz ihres völlig anderen Ansatzes im Vergleich zu andern Kryptocoins dennoch zumindest technisch in den Bereich der Kryptowährungen einordnen – immerhin verwendet sie die Blockchain von Ethereum, der “großen Nummer Zwei” nach dem BitCoin, als technische Basis.

Prominente und wohlbekannte Starthilfe

Erstmals weithin bekannt wurde die Neumark, weil der aus der Fernsehsendung “Die Höhle des Löwen” bekannte Risikokapitalgeber Frank Thelen eine nach eigenen Angaben “ungewöhnlich hohe Summe” in der Plattform Neufund investiert hat. Thelen und sein Venture Capital Unternehmen Freigeist Capital GmbH sind in den Medien wohlbekannt – damit erregte seine Nachricht über sein Investment in die Neumark auch gehörig aufsehen. Auch selbst sehr umtriebig, risikofreudig und dabei im IT-Bereich durchaus erfolgreich, scheint er auch der passende Starinvestor für ein Projekt wie die Neumark zu sein.

Mit ihm verbinden sich immerhin nicht nur die größte Halfpipe Europas in Bonn, sondern auch einer der ersten hoch sicheren und dabei sehr einfach zu bedienenden LAN-Router mit Linux-Kernel und das erfolgreiche Unternehmen ip.labs, das für einen kolportierten Kaufpreis von über 13 Millionen Euro 2008 an die Fujifilm-Gruppe verkauft wurde. Thelen hielt zum Zeitpunkt des Verkaufs nach eigenen Angaben 75 % der Anteile am Unternehmen.

Die Entwicklung der Kryptowährung

Die Neumark ist derzeit ein noch brandneues Projekt, das es erst seit Anfang 2018 gibt. Seit damals wurde allerdings eine Marktkapitalisierung von 7,7 Millionen Euro erreicht – was durchaus für die Plattform sprechen kann.

Der Preis einer Neumark liegt derzeit bei 0,27 Euro, nachdem es kurz einmal bergab ging – auch rund 0,70 Euro waren schon einmal drin. Das kann man aber in der Anfangszeit aber gerade bei einer solchen Plattform nur wenig als Kriterium für eine Beurteilung heranziehen – es wird wohl nötig sein, für eine solide Beurteilung als Anlageprodukt gerade für Kleinanlegerzunächst einmal über einen längeren Zeitraum in ihrer Entwicklung zu beobachten.

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Mittlerweile gibt es schon eine Zusammenarbeit mit MSX, dem Innovationszweig der Malta Stock-Exchange und mit Binance, einer der größten Cryptocurrency Exchange Plattformen weltweit. Auch bekannte Unternehmen kooperieren bereits mit Neufund – etwa Next Big Thing, die Founders Bank, Uniti oder MySwoop. Auch Brille24 gehört zu den Unternehmen.

Der Vorsitzende der Malta Stock-Exchange, Joseph Portelli, sieht Neufund “als einen Schlüsselpartner beim Schaffen einer Blockchain-basierten Börse, die voll in die etablierten Finanzmärkte integriert ist”. Immerhin wäre die MSE damit ein weltweiter Pionier in diesem Bereich.

Angesichts des kurzen Zeitraums seit dem Launch der Plattform muss man Neufund also wirklich zugestehen, eine Menge erreicht zu haben – und das insbesondere in einem eher sehr krypto-kritischen Zeitraum, der noch geprägt ist von Zweifel und Vorsicht nach dem kapitalen Bitcoin-Absturz zum Jahresanfang.

Lohnt sich ein Investment in Neumark?

Als Investor wird man sicherlich noch eine Weile abwarten müssen, bevor man hier eine sichere Aussage treffen kann. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist auch noch nicht klar, ob und wie man zukünftig mit Neumark (NEU) handeln können wird. Bei Binance sind Neumark derzeit noch nicht zu finden.

In diversen Listen von Krypowährungen (aktuell gibt es ja bereits mehr als 1.300 verschiedene) liegt die Neumark irgendwo hinter Platz 300 – inwieweit das allerdings ein Kriterium für die Solidität sein kann, muss man kritisch betrachten angesichts des völlig anderen Ansatzes im Vergleich zu klassischen Kryptocoins.

Zumindest als Überlegung interessant ist ein Investment in Neumark durchaus: es stellt gewissermaßen ein Investment in Venture Capital dar – mit vermutlich etwas mehr Sicherheit als bei klassischem Venture Capital, wie etwa Investments in Form von Crowdinvesting.

Dafür gibt es aber – anders als bei Crowdinvesting – keine festen Zinsen oder garantierten Auszahlungszeitpunkte bei erfolgreicher Unternehmensentwicklung: Man kann nur darauf spekulieren, dass mit dem Erfolg vieler Startups und ihrer Zunahme an Wert dann auch der Kurs steigt. In welchem Maß das stattfinden wird, kann allerdings zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch niemand wirklich vorhersagen.

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Manche mögen natürlich der Meinung sein, je eher man sein Geld in Neumark anlegt, desto mehr wird man von einem zukünftigen Wachstum profitieren können – das mag durchaus stimmen, setzt aber eine zukünftig tatsächlich erfolgreiche (Kurs-)Entwicklung der Plattform voraus.

Im Unterschied zu anderen Kryptowährungen ist der reale Wert der Neumark nicht allein vom Vertrauen der Nutzer und der Nachfrage abhängig (wie etwa beim Bitcoin), sondern zumindest in gewisser Weise auch durch den realen Unternehmenswertder Start-ups gestützt. Das ist zumindest vom Konzept her etwas solider als der Bitcoin, hinter dem ja überhaupt kein realer Gegenwert steht – was zu massiven, unvorhersehbaren Bewegungen in der Wertentwicklung führen kann, wie wir ja leider gegen Anfang des Jahres schmerzlich feststellen mussten. Theoretisch ist dabei auch ein Totalverlust nicht ausgeschlossen – was bei vorhanden realen Gegenwerten im Grunde nicht möglich ist.

Unser Fazit:

Die Neumark – und überhaupt der Gedanke an eine dezentrale Börse, die als Kapitalgeber für Startups fungiert – ist ein bestechender, völlig neuer und in unseren Augen auch spannender Gedanke. Auch die Überlegung, den Investoren gleichzeitig einen Anteil an der Plattform zu überlassen und aus bezahlten Gebühren eine Dividende zu machen, finden wir sehr beeindruckend.

Mit Neufund und der Neumark ist eine völlig neue Idee in die Welt getreten, die sicherlich auch eine Menge positives Potenzial gerade für Klein- und Privatanleger mitbringt. Wir können nur hoffen, dass sich diese Idee auch tatsächlich durchsetzt und die durchaus erstaunlichen Errungenschaften innerhalb der kurzen Zeit des Bestehens sich in dieser Form weiter fortsetzen.

Dann ist möglicherweise die Neumark schon bald nicht nur eine interessante Kryptowährung, sondern auch eine gute Anlageempfehlung für viele Kleinanleger.

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