S&P 500: Auf die Größe kommt es an

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S&P 500: Auf die Größe kommt es an

Viele Anleger, institutionelle oder private, orientieren sich bei ihren Anlageentscheidungen oftmals auch an den Entwicklungen wichtiger Indices. Von diesen Gradmessern der Börsen wiederum, die zumeist regionale Märkte widerspiegeln, gibt es einige von immenser – und eben auch globaler – Bedeutung. Für den US-amerikanischen Aktienmarkt zählen dazu vor allem der Dow Jones oder eben der Standard & Poor’s 500, kurz auch als S&P 500 bezeichnet.

Beide Werte gehören weltweit zu den am meisten beachteten Aktienindizes der Welt. Zumal der S&P 500 als klassischer Kursindex die Aktien der 500 größten US-Unternehmen beinhaltet, sofern diese börsennotiert sind. Gemessen werden diese Titel jeweils am Stand ihrer Marktkapitalisierung. Dieser Index umfasst davon insgesamt 500 US-amerikanische Aktientitel, die Ziffer im Namen steht dafür. Interessant ist dabei vor allem die vorgegebene strikte Gewichtung. Denn von diesen 500 Aktien stammen genau 400 aus dem Industriesektor. Dazu kommen jeweils weitere 40 Aktien aus der heimischen Versorgungs- und Finanzbranche und 20 US-amerikanische Transportunternehmen.

Wichtig ist, was im Umlauf ist

In der Darstellung des Index-Wertes berücksichtigen die Medien üblicherweise nahezu ausschließlich den reinen Kursindex, obwohl der S&P 500 durchaus in verschiedenen Versionen berechnet wird. Dieser klassische S&P 500 ist dadurch gekennzeichnet, dass er keinerlei Dividendenzahlungen oder anderweitige Bezugsrechtserlöse berücksichtigt. Auch spezifische Maßnahmen oder Veränderungen wie ein möglicher Aktiensplit haben keinen – in der Regel verzerrenden – Einfluss auf diesen Index. Und ein weiteres Charakteristikum unterscheidet den S&P 500 von dem wohl “populäreren” anderen Index, der den US-Aktienmarkt kennzeichnet, dem Dow Jones. Denn der Index Standard & Poor’s 500 – und dies ist eben ein gravierender Unterschied zum Dow Jones – orientiert sich ausschließlich und strikt nach dem Wert umlaufender Aktien des jeweiligen Unternehmens. Diese Fokussierung auf mehr oder minder aktiv gehandelte Aktien hat zur Folge, dass ungefähr ein Viertel der gelisteten Aktientitel demzufolge rund 60 Prozent im Index ausmachen. Gemessen am Dow Jones ist der S&P 500 allerdings der modernere Index, der zudem annähernd rund 75 Prozent der gesamten US-amerikanischen Börsenkapitalisierung umfasst.

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So geht die Rechnung auf

Für die Berechnung der Indexbasis werden regelmäßig 500 ausgewählte Kursnotierungen von Aktiengesellschaften herangezogen. Diese Wertermittlung erfolgt während der üblichen NYSE-Handelszeit. Diese Ortszeit dauert von 9.30 bis 16.00 Uhr, was einer hiesigen Zeitspanne von 17.30 bis 22.00 Uhr (MEZ) entspricht. Innerhalb dieses Zeitraums wird der Index jede Sekunde entsprechend aktualisiert. Die im Index vertretenen – besser berücksichtigten Werte – werden entweder an der maßgebenden Leitbörse des US-Börsenmarktes, also der an der Wallstreet beheimateten New York Stock Exchange (kurz NYSE), der NYSE Amex (ehemals American Stock Exchange) oder der jüngeren NASDAQ (die vorrangig IT- und Titel verwandter Branchen enthält) gehandelt. Der Standard & Poor’s 500 gibt demnach deren konkrete Wertentwicklung wider. Daher gilt dieser Index auch als ein wichtiger Indikator für die aktuelle Stimmung oder als Konjunktur-Barometer des kompletten US-amerikanischen Aktienmarktes.

Hoch und Tiefs – historisch betrachtet

Bereits im Jahr 1923 präsentierte Standard Statistics wöchentlich einen Index mit damals 233 Aktienwerten, der in den kommenden Jahren kontinuierlich erweitert wurde. Als es im Jahr 1941 zur Fusion von Standard Statistics mit Poor’s Publishing kam, umfasste dieser Index bereits über 400 Unternehmen. Doch erst 1957 begründete Standard & Poor’s, nunmehr bereits als renommierte Ratingagentur, dann den S&P 500 und berechnete diesen anschließend in dreierlei historischer Dimension bis ins Jahr 1928 (tägliche Kurse), bis ins Jahr 1918 (wöchentliche Kurse) und letztlich sogar bis 1789 (monatliche Kurse) zurück, wobei nicht klar ist, inwieweit beispielsweise die in diesem Jahr beginnende Große Französische Revolution als Ausgangspunkt diente.

Den größten prozentualen Rückgang an einem Tag verzeichnete der Index übrigens am so genannten “Schwarzen Montag“, dem 19. Oktober 1987: Der S&P 500 fiel binnen Tagesfrist um 20,47 Prozent. Erst ein Jahr danach erreichte der Index wieder sein Niveau vor diesem Börsen-Crash. Fortan ging es wieder – von üblichen schwankenden Börsenszenarien begleitet – für den Index stetig bergauf. Im März 1995 überwand der S&P 500 erstmals die Grenze von 500 Punkten und knackte 1998 zum ersten Mal in seiner Historie die 1.000-Punkte-Marke, zwei Jahre später wurde die 1.500 Punkte-Hürde erreicht. Seitdem ging es weiter bergauf, regelmäßig nachzulesen beispielsweise auf DieKleinanleger.com – wo alle Investoren sich stets ein aktuelles Bild von allen wichtigen Indices der Börsenwelt machen können.

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