Aktienanlagen: Das richtige Timing und warum Sie sich nie darauf verlassen sollten

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Aktienanlagen: Das richtige Timing und warum Sie sich nie darauf verlassen sollten

Schon eine einzige Aktie kann bei entsprechend hoher Volatilität zum hemmungslosen Zocken verlocken – und hoffnungsfrohe Anleger auf den großen Gewinn hoffen lassen. Zuletzt verleitete die VW Aktie Anleger zu schnellen Verkäufen und Käufen in der Hoffnung auf attraktive Renditen. Was in der Theorie logisch und sinnvoll klingt, ist in der Praxis allerdings nur schwer zu realisieren. Und kann im schlimmsten Fall neben Zeit und Nerven auch ordentlich Geld kosten.

Die Legende vom Performance-Push

In der Theorie klingt die Idee genial einfach: Wer auf stark volatile Einzelaktien setzt, muss im Prinzip nur den richtigen Zeitpunkt zum Einstieg und Ausstieg finden, um in vergleichsweise kurzer Zeit eine hohe Rendite einzufahren. Der Einstieg erfolgt am tiefstmöglichen Punkt, der Ausstieg am höchstmöglichen, am besten innerhalb eines relativ kurzen, gut überschaubaren Zeitabschnitts. Theoretisch zumindest – in der Praxis ist es weder Kleinanlegern noch Banken möglich, die Optima exakt zu treffen. Kein Wunder, verfügen Anleger in der Regel doch nicht über Insiderwissen und können nur so schnell auf Nachrichten reagieren wie jeder andere Anleger. Darüber hinaus kann kein Börsenexperte oder Analyst der Welt voraussagen, ob ein Wert innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes weiter fallen oder steigen wird. Die Legende vom richtigen Timing für den größtmöglichen Performance-Push des eigenen Portfolios bleibt was es ist – eine Legende. Und eine teure dazu: Anleger, die dennoch auf diese Strategie setzen, erwarten hohe Gebühren für die zahlreichen Käufe und Verkäufe, die daraus resultieren.

Time statt Timing

Auch wenn die Suche nach dem richtigen Timing deutlich spannender wirkt als simples Abwarten: Mit dem Faktor “Time” lassen sich in der Regel deutlich höhere Renditen erzielen als mit übereilten Aktionen. Konkret bedeutet das: Statt sich auf Basis politischer, ökonomischer und technischer Nachrichten zu Käufen oder Verkäufen hinreißen zu lassen, ist es deutlich sinnvoller, den eigenen Anlagehorizont und das eigene Portfolio fest im Blick zu halten. Immer wieder belegt wurde in den vergangenen Jahren, dass Schwankungen auf dem Aktienmarkt umso besser ausgeglichen werden konnten, je länger die Wertpapiere gehalten wurden. Aus diesem Grund empfehlen gute Anlageberater insbesondere jungen Kunden mit langem Anlagehorizont ein Anlageportfolio, das u.a. Aktien enthält.

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Individuelle Strategie, individueller Anlagemix

So verführerisch taktische Geldanlagen auch erscheinen, sie bleiben bei aller Berechnung ein Glücksspiel, das nicht die Grundlage von Vermögensbildung und Altersvorsorge bieten sollte. Sowohl Wissenschaftler als auch Verbraucherschützer und seriöse Anlageberater empfehlen stattdessen ein diversifiziertes, individualisiertes Portfolio, das je nach individuellem Risikoprofil weniger auf hochvolatile Einzelaktien und mehr auf passive Titel wie ETFs und Indexfonds setzt. Wird der Mix mit Fokus auf den individuellen Anlagehorizont gestaltet, steht im Ergebnis ein vergleichsweise krisenfestes Anlageportfolio, das über Jahre eine sehenswerte Performance liefern kann – mit einem Minimum an Kosten, Aufregung und Zeitaufwand. Bevor sie also ihr Geld investieren, sollten sie Angebote und Portfolios genausten unter die Lupe nehmen. Dabei kann ihnen beispielsweise unserer Broker-Vergleichsrechner helfen.

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