Folge 14 – Der Anleihenzinssatz (Anleihen Teil 3)

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Folge 14 – Der Anleihenzinssatz (Anleihen Teil 3)

In den letzten beiden Folgen auf dieKleinanleger.com, haben wir uns damit beschäftigt, was eine Anleihe genau ist und wie man sie erwerben kann.

In den nächsten beiden Folgen geht es um die Anleihenrendite, welche maßgeblich durch die Verzinsung der Anleihe und den Kurs der Anleihe (an der Börse) bestimmt wird. In dieser Folge stürzen wir uns auf den Zins.

Wie kommt der Zins zustande?

Nehmen wir einmal an, eine Unternehmensanleihe hat einen Zinssatz von 8 % p.a. – wie kommt dieser zustande? Der (angenommene) Leitzinssatz liegt bei 2 %. Das bedeutet, dass Banken bei der EZB (Europäische Zentralbank) 2 % Zinsen für neues Kapital bezahlen müssen. Logischerweise müssen Unternehmen bei Banken über 2 % Zinsen bezahlen, damit die Bank ihre eigenen Kosten decken kann.

Zu diesem Zinssatz kommt der sog. Risikoaufschlag Je risikoreicher (bzw. gefährdeter) ein Unternehmen ist, desto höher ist der Risikoaufschlag. Der angenommene Risikoaufschlag für unser Unternehmen beträgt in diesem Falle 6 % (8% – 2%). „Sichere“ Staaten müssen etwas weniger Risikoaufschlag zahlen, z.B. müssen Österreich und Deutschland nur 4 % Zinsen zahlen. Somit muss das Unternehmen 4 % mehr zahlen als Staaten. Häufig wird genau diese Differenz als Zins-Spread bezeichnet. Als Ausgangswert wird häufig die Verzinsung von 10-jährigen Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland angenommen.

Das Risiko

Die Zinshöhe ist, wie oben bereits erklärt, stark vom Risiko abhängig. Das Risiko bei einer Anleihe besteht darin, das Geld nicht mehr zurückzubekommen. Den Zusammenhang von Risiko und Rendite haben wir bereits hier ausführlich geschildert.

Geringes Risiko (Staatsanleihen)                   =         Geringe Zinsen
Hohes Risiko (Unternehmensanleihen)      =         Hohe Zinsen

Das Risiko ist jedoch häufig nicht einfach einzuschätzen, wie man am Beispiel Griechenland erkennen kann.

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Die Laufzeit

Je länger die Laufzeit, desto höher der Zins. Warum? Das ist einfach zu beantworten – je länger das Geld bei einem Unternehmen bzw. Staat verweilt, desto höher ist das Risiko, dass dieses in Zahlungsschwierigkeiten kommt und/oder insolvent wird.

Dieses „Phänomen“ wird auch Zinsstruktur(kurve) genannt. Wenn Sie wollen, können Sie mehr darüber auf Wikipedia lesen, das ist für den Kleinanleger jedoch weniger relevant.

Eine lange Laufzeit wird also mit einem erhöhten Risikoaufschlag und somit höheren Zinsen ausgeglichen.

Allgemeines Zinsniveau

Der Leitzins kann sich natürlich auch ändern. Die aktuellen Zinssätze finden Sie z.B. auf Finanzen.net. Je höher der Leitzins, desto höher ist in der Folge auch der Zinssatz für Anleihen, da der Risikoaufschlag ja auf den Leitzins „aufgeschlagen“ wird – das klingt sehr theoretisch, hat aber in der Praxis eine wichtige Bedeutung.

Dass sich eine Erhöhung/Senkung der Leitzinsen auch auf die Rendite auswirkt, werden wir in der nächsten Folge erklären.

Doch nun zurück zu unserer Anleihe…

Wir nehmen folgende Daten an:

  • Nominale 1000 €
  • Verzinsung 8 % p.a.
  • Laufzeit 10 Jahre

Wir kaufen eine Anleihe und bekommen somit jedes Jahr 8 %, also 80 € an Zinsen. Von diesen Zinsen müssen wir – zumindest in Österreich – 25 %, also 20 € an KESt bezahlen (mehr zu den Steuern bei der Kapitalanlage gibt’s hier). Somit bleiben uns jedes Jahr 60 € und zwar 10 Jahre lang, also insgesamt 600 €. Somit ergibt das eine Rendite nach Steuern von 6 %. Der berühmt-berüchtigte Zinseszinseffekt wird hier (leider) nicht schlagend, da die Zinsen nicht kapitalisiert werden, d.h. sie werden nicht zum ausstehenden Betrag addiert, sondern ausbezahlt.

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Doch die 6 % Rendite sind nicht alles. Wie bereits erwähnt, wirkt sich auch der Kurs, zu dem die Anleihe an der Börse handelbar ist, maßgeblich auf die Rendite aus. Zu diesem Thema erfahren Sie in der nächsten Folge mehr!

Folge 15 – Der Kurs einer Anleihe (Anleihen Teil 4)

Linkzusammenfassung

Eine Übersicht und weitere Folgen zum Thema Anleihen finden Sie hier:

Folge 19 – Die ultimative Anleihen-Zusammenfassung

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