Forex Traden als Kleinanleger – diese Nachrichten sollten Sie immer im Blick behalten

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Forex Traden als Kleinanleger – diese Nachrichten sollten Sie immer im Blick behalten

Immer mehr Privatanleger zieht es hin zum Devisenhandel – nicht zuletzt auch wegen der seit einigen Jahren immer lauter werdenden Werbung – Motto: “Jeder kann Trader werden und in ein paar Stunden richtig viel Geld verdienen”. Dem Aufruf sind bereits viele Privatanleger gefolgt, weltweit geht man davon aus, dass rund 2 % aller Forex-Trader Privatleute sind, in Deutschland liegen die Schätzungen bei mindestens 70.000 privaten Forex-Tradern, Tendenz stark steigend.

Ob es für Privat-Trader mit kleinem Budget tatsächlich so einfach ist, in ein paar Stunden einfach ein paar hundert Euro “so nebenher” zu verdienen, ist auch unter Experten umstritten. Viele sagen, das ist völlig unmöglich, andere halten das unter bestimmten Voraussetzungen für wichtig. Einig sind sich indes alle darüber, dass gerade im Forex-Bereich Wissen und Information unabdingbar für den Erfolg sind. Man muss informationstechnisch auf dem Laufenden sein, um tatsächlich fundierte Entscheidungen treffen zu können. Das haben wir zum Anlass genommen, um einmal eine kleine Übersicht darüber zu geben, welche Nachrichten man eigentlich im Blick behalten sollte, wenn man sich mit Forex beschäftigt oder beschäftigen möchte.

Marktfaktoren

Der Devisenmarkt ist mit Abstand der größte Finanzmarkt der Welt. Jeden Tag werden hier 5,3 Billionen USD pro Tag bewegt – das ist mehr als das Doppelte des gesamten BIP Deutschlands in einem Jahr. Gleichzeitig haben aber auch unzählige Faktoren Einfluss auf die Entwicklung der Wechselkurse. Wenn man fundierte Entscheidungen treffen will, sollte man also wissen, was in der Welt (und vor allem in der Finanzwelt) so passiert. Welche News man dabei besonders im Auge behalten sollte, haben wir nachfolgend einmal kurz zusammengestellt.

Nachrichten über die Zinssätze im Auge behalten

Notenbanken versuchen immer wieder, mithilfe von Leitzinsänderungen zu agieren. Leitzinsen werden gehoben und gesenkt, je nachdem, was angebracht scheint. Die Veränderung eines Zinssatzes hat aber immer auch Auswirkungen auf den Außenwert einer Währung. Bei steigendem Zinsniveau muss eine Aufwertung der jeweiligen Währung nicht unbedingt zwangsläufig folgen, sie ist aber sehr wahrscheinlich.

Für manche Tradingstrategien sind natürlich auch bereits das Zinsverhältnis (Zinsdifferenz) zwischen zwei Währungen wichtig, da diese Differenz auch direkt in Gewinne verwandelt werden kann. In diesem Fall sollte man über die Zinsen immer sehr detailliert auf dem neuesten Stand sein.

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Ganz generell sind Zinsen für den Währungshandel ein überaus wichtiges Kriterium. Meldungen über Zinsänderungen sollte man immer sehr aufmerksam verfolgen und sich auch die Gründe für eine Zinsänderung und die aktuellen wirtschaftlichen und vor allem politischen Gegebenheiten in einem Land ansehen und beides versuchen, zueinander in Beziehung zu setzen. Oft lässt sich so eine zukünftige Entwicklung gut vorhersagen.

Nachrichten über die weltpolitische Lage

Währungen reagieren sehr empfindsam auf politische Einflüsse. In manchen Fällen können politische Gegebenheiten sogar für den Wert einer Währung weitaus mehr ausschlaggebend sein als wirtschaftliche. Selbst bei sehr guten wirtschaftlichen Ergebnissen in einem Land und bei stabilen und erfolgversprechenden Zahlen, kann eine einzelne politisch bedeutsame Entscheidung zu einem Währungssrutsch führen. Das sollte man nie vergessen. Wichtig ist deshalb, sich nicht allein auf wirtschaftliche Nachrichten zu konzentrieren, sondern immer die politische Lage in einem Land im Auge zu behalten.

Welche Nachricht nun tatsächlich eine Währung befördert und welche sie abrutschen lassen, ist wiederum eine Sache von Gespür. Im Allgemeinen kann man aber davon ausgehen, dass bei einer politischen Nachricht, die einen im ersten Moment rein instinktiv sorgenvolle Gedanken um sein Geld machen lässt, ein Abrutschen der Währung möglicherweise zu erwarten ist. Alles, was Unsicherheit oder eine Furcht vor einer möglichen Instabilität erzeugt, wertet Währungen meist ab. Investoren reagieren zu einem großen Teil sehr instinktiv und oft auch überängstlich – und wenn Investoren ihr Geld abziehen, fällt auch der Kurs.

Nachrichten über das Wirtschaftswachstum

Natürlich sind auch diese Nachrichten wichtig. Grundsätzlich spielen wirtschaftliche Zahlen eine wichtige Rolle, auch wenn politische Einflussfaktoren immer wieder ungleich stärker wirken können. Je besser das Wirtschaftswachstum in einem Land, desto mehr kann man davon ausgehen, dass auch der Kapitalzufluss und damit die Nachfrage nach einer Währung steigt und damit steigt auch der Wert.

Allerdings muss man dabei durchaus einige komplexe Faktoren berücksichtigen. Viele Schwellenländer wie beispielsweise China haben mit geldpolitischen Maßnahmen schon in der Vergangenheit versucht, die Aufwertung ihrer Währung möglichst zu verhindern – durchaus mit Erfolg. Ein steigender Wert der eigenen Währung bedeutet nämlich auch eine Belastung für den Exporthandel (da die Güter ja für andere Länder teurer werden) und häufig auch eine schnell ansteigende Inflation im Land (so geschehen in China und politisch war das ein mittleres Erdbeben mit der Gefahr von schweren Unruhen). Es kann also durchaus sein, dass ein Land politisch genau das Gegenteil will, um sein Wirtschaftswachstum weiterhin anzukurbeln und die Exporte zu steigern. Auch hier überlagert die Politik wiederum die nackten Zahlen, wie so oft. Und dieser Effekt der Auf- und Abwertung findet natürlich nicht nur in Schwellenländern statt.

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Kapitalflüsse und Handelsflüsse

Hier muss man die Informationen eher zwischen den Zeilen von Nachrichten lesen. Hohe Handelsgewinne sind dabei nicht für alle Länder entscheidend, dementsprechend ist auch der Einfluss der Handelszahlen auf einzelne Währungen unterschiedlich groß und ausgeprägt. Stark exportorientierte Länder sind auf eine gute Handelsbilanz meist dringend angewiesen, hier lassen hohe Handelsgewinne auch den Kurs der Währung stark reagieren. Australien ist dafür ein gutes Beispiel – die Binnenwirtschaft ist gesamtwirtschaftlich für Australien beinahe unbedeutend, es ist aber ein sehr wichtiger Rohstofflieferant für den gesamten Weltmarkt.

Das Gegenbeispiel dazu bietet Großbritannien. Großbritannien ist vor allem ein Finanzland, dementsprechend wirken sich vor allem hohe Investitionen auf den Wert des britischen Pfunds aus. Handelsgewinne sind dagegen eher unbedeutend für den Wert der Währung. Erkennt man also einen Trend, dass plötzlich viele Investoren ihr Geld in Großbritannien anlegen wollen, ist das schon einmal ein guter Hinweis auf eine mögliche Kursveränderung.

Bei vielen Ländern sind die Auswirkungen allerdings variabel. China als wichtiges Exportland hatte dennoch den Großteil seiner Währungsaufwertung plötzlichen und rasant zunehmenden Investitionen in hohem Maße zu verdanken (Nachfrage-Veränderung). Auf jeden Fall sollte man also immer alle Nachrichten über merkliche Veränderungen im Hinterkopf behalten und sie bei Gelegenheit immer wieder gegeneinander abwägen.

Nachrichten über globale Fusionen

In der Regel sind die Aktionen von Konzernen, auch von global agierenden Großkonzernen zu unbedeutend, um tatsächlich messbare Auswirkungen auf den Währungskurs und den Forexmarkt zu haben. Tritt allerdings eine Nachfrage nach Investitionen oder erweiterten wirtschaftlichen Kooperationen in einem bestimmten Land auf, kann das durchaus bedeuten, dass Anleger eine hohe Menge an Kapitalflüssen in dieses Land vermuten und auch eine erhöhte Nachfrage nach der Währung und deshalb aufgrund des sekundären Effekts auch die Währung steigt. Dafür muss aber schon eine deutlich sichtbare und geballte Nachfrage in einem einzelnen Land erkennbar sein.

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Die Nachrichten-Matrix

Natürlich spielen noch viele weitere Faktoren für den Wert einer Währung eine Rolle. Die eben erwähnten vier bzw. fünf Bereiche sind allerdings sehr wichtige Bereiche. Eine gute Idee, um alles im Blick zu behalten, ist eine “Nachrichten-Matrix” für jede Währung.

Man legt sich einfach für jede Währung ein Blatt mit 5 Spalten an. Wenn man als Anleger die Nachrichten aus den einzelnen Bereichen durchforstet, kann man Nachrichten aus jedem Bereich getrennt sammeln und einander gegenüber stellen. Wenn man wieder auf dem aktuellen Stand ist, kann man die einzelnen Einflussfaktoren aus diesen Hauptbereichen dann gewichten und möglicherweise eine fundiertere Einschätzung darüber abgeben, wohin ein Währungskurs sich bewegen wird.

Macht man das konsequent für jede Währung, mit der man handelt, bekommt man schon in kurzer Zeit ein “Gefühl” für die einzelnen Einflussfaktoren bei jeder Währung und kann die Bewegungen immer besser nachvollziehen. Je besser man Bewegungen allerdings fundiert nachvollziehen kann, desto sicherer kann man sie auch für die Zukunft vorhersagen. Das halten auch wir für eine durchaus gute und recht brauchbare Idee, die eigene Intuition langfristig wesentlich leistungsfähiger und genauer zu machen .

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