Exchange Traded Funds (ETFs) sind Investmentfonds, die direkt über die Börse gehandelt – das heißt ge- und verkauft – werden können. Zwar umfasst der Begriff ursprünglich sowohl aktiv als auch passiv gemanagte Fonds, doch sollen im Folgenden darunter ausschließlich passiv gemanagte börsengehandelte Fonds verstanden werden. Diese bilden die Wertentwicklung eines zugrundeliegenden Basisindex möglichst 1 : 1 ab. Sie haben nur das Ziel, genauso gut wie der Basisindex abzuschneiden, nicht aber, diesen zu schlagen. Dieses Ziel haben nur aktiv gemanagte ETFs.
ETFs werden seit April 2000 angeboten
Nachdem ETFs in den USA langjährige Erfolge nachweisen konnten, werden sie in Deutschland seit April 2000 angeboten. Während in der Anfangsphase nur zwei passiv gemanagte Fonds erhältlich waren, umfasst der ETF-Markt heute ein Volumen von mehr als 20 Milliarden Euro mit einem Tagesumsatz von durchschnittlich über 200 Millionen Euro.
ETFs haben erhebliche Kostenvorteile
Im Vergleich zu nicht börsengehandelten Fonds weisen ETFs erhebliche Kostenvorteile auf: Es fallen nur die üblichen Handelsprovisionen an, die denen einer Aktienorder entsprechen, statt eines Ausgabeaufschlags. Zusätzlich liegen die Verwaltungsgebühren mit 0,2 bis 0,5 Prozent deutlich unter denen von aktiv gemanagten Fonds.
Weitere Vorteile von ETFs
Liquide ETFs werden wie Aktien fortlaufend gehandelt. Im Gegensatz dazu wird der Inventarwert bei traditionellen Fonds oft nur einmal pro Tag festgestellt. Damit ist der Ein- und Ausstieg bei ETFs jederzeit möglich und zwar zu vorher bekannten Kursen. Dabei können Bestens-Aufträge und limitierte Orders erteilt werden und zumindest bei liquideren Titeln auch Stopp-Loss-Orders.
Zusätzlich erhalten Fondssparer bei verschiedenen Discount-Brokern auch Sparpläne für ETFs – so bietet z.B. die OnVista Bank vollkommen kostenlose Fondssparpläne ohne jegliche Orde- und Depotgebühren an. Bei einigen Brokern ist dies bereits ab 25 Euro monatlich möglich, bei den anderen ab einer regelmäßigen Sparrate von 50 Euro. Voraussetzung ist ein Depotkonto, auf dem die Fondsanteile verwaltet werden. Mit unserem Vergleichsrechner können Sie auch noch weitere günstige Broker-Angebote finden.
Nachteile und Risiken von ETFs
Die Risiken, die allgemein für Wertpapiere gelten, bestehen auch bei ETFs. So wirken alle Risiken, die für den jeweiligen Basisindex gelten, auch auf ETF-Produkte. Dabei gilt zunächst ein allgemeines Marktrisiko, demnach sowohl Katastrophen als auch wirtschaftliche und politische Veränderungen auf Indizes und darauf ausgerichtete ETFs durchschlagen können. Dabei kann es sich zum Beispiel um Ergebnisse von Wahlen oder gesetzliche und steuerliche Maßnahmen handeln. Diese können sich auch auf die Kurse von ETFs auswirken.
Da es stets auch zu politischen und wirtschaftlichen Krisen und dementsprechend zu Kurseinbrüchen an den Börsen kommen kann, sollten Kleinanleger auch bei ETFs immer einen langen Anlagehorizont von mindestens 10 bis 15 Jahren, besser 20 bis 30 Jahren haben.
Zusätzlich gibt es auch Wechselkursrisiken bei nicht in Euro notierten ETFs, wie zum Beispiel bei Fonds auf den MSCI World Index, die vielfach in US-Dollar notiert sind. Dabei wirken sich Kursänderungen des Dollars zum Euro auf den Kauf- bzw. Verkaufspreis von ETFs aus.
Wo man ETFs überall kaufen kann
Orderaufträge für ETFs können bei jeder Bank, Sparkasse oder Direktbank aufgegeben werden. Solche Orderaufträge unterscheiden sich nicht von Aktienorders. Besonders günstig sind sie jedoch bei Discount-Brokern, die in der Regel auch Fondssparpläne anbieten, die man bei Banken und Sparkassen nicht in jedem Fall erhält.
Weiterführende Links
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Der erste Schritt zum Investment in Aktien, Anleihen, Fonds oder ETFs ist die kostenlose Eröffnung eines Broker-Accounts.
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