Was ist der M-DAX?

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Was ist der M-DAX?

Beim M-DAX handelt es sich um einen deutschen Aktienindex, der die Kursentwicklung mittelgroßer Unternehmen – sogenannter Mid Caps – in Deutschland abbildet. Er bezieht sich auf die fünfzig nächstgrößeren auf die DAX-Unternehmen folgenden Werte. Der M-DAX wurde Anfang 1996 eingeführt. Als fiktiver Bezugspunkt für die Indexberechnung legte man – wie beim DAX – einen Wert von 1.000 Punkten zum Jahresende 1987 fest.

So setzt sich der M-DAX zusammen

Berücksichtigt werden nur Unternehmen im sogenannten Prime Standard – einem gesetzlich regulierten Börsensegment, für das besonders hohe Standards hinsichtlich der Transparenz gelten. Dies schließt die Rechnungslegung nach internationalen Regeln, bestimmte regelmäßige Veröffentlichungen in englischer Sprache und mindestens eine Analystenkonferenz pro Jahr ein. Die M-DAX-Unternehmen gehören ausschließlich klassischen Branchen an. Wichtige vertretene Wirtschaftszweige sind unter anderen Maschinenbau, Finanzdienstleistungen, Immobilien und Bauwesen, Automobilzulieferung und Fahrzeugbau.

Es gibt zwei Größenkriterien, die für die Aufnahme in den M-DAX relevant sind: die Marktkapitalisierung des Streubesitzes und der Börsenumsatz. Dabei wird die sogenannte 60/60 -Regel angewandt. Es können nur Werte in den M-DAX aufgenommen werden, die nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz zu den sechzig größten nach dem DAX gehören. Wenn mindestens eines der beiden Kriterien längere Zeit nicht erfüllt oder stark verfehlt wird, droht der Ausschluss. Jedes Jahr im März und September findet eine Überprüfung der bestehenden Zusammensetzung und ggf. eine Anpassung statt. Die fünf Unternehmen mit den stärksten Gewichten im M-DAX sind derzeit Airbus (Luftfahrt), Brenntag (Chemie-Großhandel), Deutsche Wohnen (Immobilien), ProSieben (Medien), Symrise (Duftstoffe) und Hugo Boss (Textil). Der Gesamtanteil der genannten Unternehmen am M-DAX macht fast dreißig Prozent aus.

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In den M-DAX investieren

Der M-DAX wird – wie der DAX – sowohl als Kursindex als auch als Performanceindex ermittelt und veröffentlicht. Der Kursindex gibt den reinen Durchschnittswert der im Index enthaltenen Werte wieder, beim Performanceindex wird dagegen davon ausgegangen, dass zwischenzeitliche anfallende Dividenden wieder in den Indexwerten investiert werden. Der Kursindex ist daher eher ein Indikator für die Marktentwicklung an sich, während der Performanceindex als Maßstab für den Anlageerfolg bei Investments in den Index herangezogen werden kann. Wie beim DAX bezieht man sich in der Regel auf den Performanceindex, wenn vom M-DAX gesprochen wird.

Es gibt für Anleger Möglichkeiten, gezielt in den M-DAX zu investieren. Eine davon sind ETF, die den M-DAX als Bezugsgrundlage haben. ETF bzw. Exchange Traded Funds stellen börsengehandelte Indexfonds dar, die einen Marktindex möglichst exakt in ihrem Wertpapierportfolio nachbilden. Der ETF entwickelt sich daher im Prinzip genauso wie der zugrunde liegende Referenzindex. Ein Investment in M-DAX-Unternehmen bietet Chancen auf eine überdurchschnittliche – das heißt, eine über der DAX-Entwicklung liegende – Performance. Dies ist nicht zuletzt durch die größere Branchenvielfalt und die höhere Dynamik in der Zusammensetzung bedingt. Viele DAX-Unternehmen haben ihre Kurspotentiale dagegen bereits weitgehend ausgeschöpft. Der Preis dafür ist eine höhere Volatilität. Die Kurse schwanken tendenziell stärker als im DAX.

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