Folge 55 – Wie können Fonds-Arten unterschieden werden? (Fonds #4)

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Folge 55 – Wie können Fonds-Arten unterschieden werden? (Fonds #4)

Aufgrund des nicht gerade knappen Angebotes an Fonds, bedarf es einer gewissen Systembildung um eine Struktur in dieses Thema zu bekommen. Wir wollen daher die Masse an Fonds in verschiedene Kategorien bzw. Fondsarten einteilen.

Die folgende Übersicht dient Ihnen dazu, sich ein Vokabular anzueignen, welches im Umgang mit Fonds unumgänglich ist. Über die Links gelangen Sie dann an weiterführende Artikel zum jeweiligen Thema.

In welche Produkte investiert der Fonds?

Prinzipiell lassen sich Fonds nach folgender Frage einteilen: Was macht der Fonds?

Gemeint ist die Aufteilung der Fonds nach den Anlageklassen (Asset Classes), in die der Fonds investiert. Je nach Art des Fonds, können sich unterschiedliche Vor- und Nachteile ergeben, die stark mit der Anlageklasse korrelieren.

Nach dieser Unterscheidung lässt sich die Fondswelt in folgende Fondsarten einteilen:

  • Aktienfonds, investiert in Aktien verschiedenster Unternehmen
  • Rentenfonds, investiert in Anleihen von Unternehmen und Staaten
  • Mischfonds, investiert in Aktien und Anleihen
  • Rohstofffonds, investiert in Rohstoffe wie Öl, Gold, Silber, Kupfer & Co.
  • Geldmarktfonds, investiert in Wertpapiere (Termingelder, Anleihen) mit kurzer Restlaufzeit
  • Hedgefonds, investiert in Derivate
  • Dachfonds, investiert in andere Fonds
  • Ethikfonds, hat neben dem Ziel eine möglichst große Rendite zu erreichen auch die Zielsetzung, dass die Investments ethisch korrekt und nachhaltig (Sustainability) sind.
  • Greenfonds, entspricht einer Unterkategorie der Ethikfonds, investiert in ökologisch-nachhaltige Unternehmen, also z.B.: in alternative Energiequellen bzw. -forschung.
  • Total (Absolute) Return Fonds, können in nahezu alle Wertpapierklassen investieren und versuchen unabhängig vom Marktgeschehen (steigende oder fallende Kurse) erfolgreich zu sein
  • Indexfonds, investiert in einen Index (Aktienindex, Rohstoffindex) um dessen Wertentwicklung abzubilden

Wie wird der Fonds verwaltet?

Hinsichtlich der Arbeitsweise des Fonds lassen sich Fonds in zwei Gruppen aufteilen:

  • Aktiv-gemanagter Fonds, wird von einem Fonds-Management gemanagt, welches auch die Wertpapierauswahl vornimmt und lediglich an die eigenen Richtlinien (z.B.: Aktienanteil von höchsten 30 %) gebunden ist
  • Passiv-gemanagter Fonds, wird von einem Fonds-Management lediglich verwaltet und investiert sozusagen „automatisch“, natürlich mit der Hilfe von Menschen, in z.B.: einen Index. Die Käufe und Verkäufe werden hier oft automisch von einem Computerprogramm durchgeführt. Dies führ zu geringeren Managementgebühren.
  • Folge 67 – aktiv gemanagter vs. passiv gemanagter Fonds
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Wie wird ein Fonds gekauft?

Der Kaufvorgang, auch wenn er trotzdem über einen (Online)Broker abgewickelt werden kann, unterscheidet sich, wenn man einen Blick fürs Detail hat, von Fonds zu Fonds beträchtlich und lässt sich folgendermaßen gruppieren:

  • Offene Investmentfonds, auch Publikumsfonds genannt: Deren Anteile erhalten sie von der Fondsgesellschaft selbst. Mittlerweile sind viele dieser Fonds zum Börsenhandel zugelassen, weshalb sie auch diese Fonds über die Börse als Sekundärmarkt kaufen und verkaufen können. Natürlich können sie die Anteile auch wieder an die Fondsgesellschaft verkaufen. Als Kaufpreis gilt der Nettoinventarwert (NAV), der auch bei Börsenzulassung nicht weit vom Kurs des Fonds, der nach wie vor durch Angebot und Nachfrage zustande kommt, abweicht. Der NAV wird seitens der Fondsgesellschaft einmal täglich aktualisiert. Weiters können Fonds auch über Fondsvermittler (fondsvermittlung24.de) mit bis zu 100 % Rabatt auf den Ausgabeaufschlag erworben werden.
  • Geschlossene Investmentfonds: Charakteristisch für einen geschlossenen Investmentfonds ist, dass nur während der Fonds „gelaunched“ wird, Anteile am Fonds erworben werden können. Am Ende der im Vorhinein definierten Laufzeit wird der Fonds geschlossen und Ertrag oder Verlust unter den Investoren aufgeteilt. Mittlerweile haben sich auch hierfür Sekundärmärkte entwickelt, die allerdings nicht geregelt, also nicht wie eine Börse organsiert sind.
  • Mehr dazu in Folge 68 – Offener vs. Geschlossender Fonds
  • Exchange-Traded-Fonds (ETF), auch börsengehandelte Fonds: ETFs werden in der Regel nur über die Börse erworben. Dazu brauchen Sie einen Broker (wir empfehlen flatex.de (affilaite)) Der Preis für den Fonds wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt und ist im Wesentlichen mit dem NAV (also mit dem Wert der Papiere im Fonds) ident. Die meisten ETF-Fonds sind passiv gemangte Index-Fonds, allerdings gibt es auch z.B.: aktiv gemanagte, offene Aktienfonds die als ETFs verkauft werden, wenngleich sie auch einen bedeutend geringeren Marktanteil haben.
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Was passiert mit den Erträgen?

Die Frage nach der Verwendung des Gewinnes, den ein Fonds im abgelaufenen Quartal/Jahr erwirtschaftet hat ist natürlich für den Anleger von Bedeutung. Was macht der Fonds mit den Gewinnen aus Zinsen, Dividenden und Kurserträgen?

Bezüglich dieser Frage lassen sich Fonds folgendermaßen einteilen:

  • Ausschüttender Fonds: Diese Fonds schütten ihre Erträge in Form von „Dividenden“ in regelmäßigen Abständen, häufig auch Quartalsweise, aus.
  • Thesaurierender Fonds: Diese Fonds behalten ihre Erträge ein und reinvestieren sie wieder in die Fondswertpapiere. Ein Anleger geht natürlich nicht leer aus, da sich durch diesen Vorgang der NAV erhöht und somit auch der Wert (Kurs) der Fondspapiere.
  • Folge 70 – ausschütender vs. thesaurierender Fonds (Fonds #19)
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